Ukrainische Drohnenangriffe setzen russische Ölindustrie unter Druck

Eulerpool News
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Die Drohnenoffensive der Ukraine zeigt Wirkung auf russisches Territorium: Mehrere Ölanlagen wurden jüngst getroffen. Der Gouverneur von Rjasan, Pawel Malkow, verkündete einen Brand durch Drohneneinschläge in der lokalen Raffinerie. Diese gehört zu Rosneft, dem größten Ölkonzern des Landes. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in Nowoschachtinsk, dessen Raffinerie laut Gouverneur Wassili Golubjew nun heruntergefahren wurde, sowie in Kstowo und Orjol, wo Angriffe ebenfalls Brände auslösten. In Kirischi konnten Drohnenangriffe abgewehrt werden, Schäden blieben bisher aus. Der strategische Zug des ukrainischen Geheimdienstes zielt darauf ab, die ökonomischen Ressourcen Russlands zu schwächen, die direkt in den Krieg gegen die Ukraine fließen. Dies äußerte ein SBU-Vertreter gegenüber Ukrajinska Prawda. Die Treibstoffproduktion und damit einhergehend die Einkünfte aus dem Ölgeschäft seien ins Visier genommen worden. Die ukrainische Seite zeigt sich zuversichtlich, dass die Angriffe die russische Treibstoffproduktion nachhaltig schädigen werden. Anton Heraschtschenko, ehemaliger Vizeinnenminister, weist auf die potenziellen Konsequenzen für die Landwirtschaft und die Lebensmittelpreise in Russland hin. Treibstoffmangel könnte auch andere Waren verteuern. Speziell für die Raffinerie in Kstowo wird ein Einbruch von bis zu zehn Prozent der gesamten russischen Benzinproduktion prognostiziert, sollte die Anlage längere Zeit stillstehen. Währenddessen besprach die russische Kartellbehörde mit Vertretern der Ölindustrie die aktuelle Situation. Die Handelspreise, auch für Endverbraucher, sollen stabil bleiben, so das Ergebnis der Beratungen. Trotz 58 von der russischen Flugabwehr abgefangenen ukrainischen Drohnen, die das Verteidigungsministerium meldet, bleibt die Sorge um die Sicherheit industrieller Anlagen bestehen. Präsident Putin sowie Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierten die Angriffe und betonten die Wichtigkeit der Luftabwehr, ohne jedoch eine Lösung für den fortwährenden Drohneneinsatz der Ukraine zu präsentieren.