Überraschende Prognoseanpassung bei Nagarro: Anleger reagieren nervös

Der IT-Dienstleister Nagarro korrigiert seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr nach unten. Das Unternehmen aus München teilte mit, dass sich die wirtschaftliche Erholung langsamer als erwartet entfaltet. Die Unternehmensführung erklärte, diese Entscheidung sei aufgrund der Ergebnisse der ersten neun Monate des Jahres erforderlich gewesen. Trotz der niedrigeren Wachstumszahlen rechnet Nagarro jedoch damit, dass das kommende Jahr profitabler gestaltet werden kann, was die Investoren allerdings kaum beruhigte. Reaktionen am Finanzmarkt ließen nicht lange auf sich warten: Die Nagarro-Aktie, notiert im SDax, fiel bis zum späten Vormittag um über 8 Prozent. Damit sind die bisherigen Kursgewinne des Jahres nahezu vollständig aufgezehrt, nachdem die Aktie noch vor wenigen Tagen ein Jahreshoch erreicht hatte. Insgesamt steht nun für die bisherigen Monate ein Minus von knapp 3 Prozent zu Buche. Für das kommende Jahr reduziert das Management die Umsatzerwartung von ursprünglich rund einer Milliarde Euro auf 960 Millionen Euro. Diese Zahl liegt unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen, was weitere Fragezeichen bezüglich der Nachfrageentwicklung aufwarf. Ein Sprecher betonte jedoch, dass es sich nicht um ein anhaltendes Nachfragetief handelt, sondern dass sich die erwartete Erholung verzögert hat, insbesondere bei den Großkunden über verschiedene Regionen und Branchen hinweg. Das Unternehmen konnte im Vorjahr 912 Millionen Euro umsetzen und erzielte eine operative Marge von 13,8 Prozent. Dieses Jahr soll die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jedoch über 14 Prozent liegen. Für das Jahr 2026 peilt Nagarro ambitionierte 18 Prozent an. Die finanziellen Resultate für das dritte Quartal werden am 14. November veröffentlicht.