Über den Wolken unerwartet stabil: United Airlines trotzt der Boeing-Krise

Entgegen der Turbulenzen, die von der temporären Stilllegung mehrerer Boeing 737-9 Max Flieger ausgehen könnten, präsentiert sich United Airlines in besserer finanzieller Verfassung als angenommen. Trotz eines operativen Verlustes konnte die Fluggesellschaft die Erwartungen der Analysten übertreffen und blickt nun optimistischer in die Zukunft. Im jüngsten Quartal verzeichnete United Airlines eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum: Der Nettoverlust reduzierte sich von 194 Millionen Dollar auf 124 Millionen Dollar. Die bereinigte Verlustziffer pro Aktie von 15 US-Cent lag weit unter den prognostizierten 57 Cent. Mit einem Anstieg des Umsatzes um 9,7 Prozent auf 12,54 Milliarden Dollar übertraf die Airline zudem die Markterwartungen. Die Anleger reagierten erfreut und honorierten die Nachricht nach Handelsschluss mit einem Kurszuwachs von etwa fünf Prozent. United Airlines betonte, ohne die Kosten für die ausgefallenen Maschinen hätte man das Quartal sogar mit schwarzen Zahlen abschließen können – ein beeindruckendes Szenario angesichts der 200 Millionen Dollar, die das Unternehmen durch das Grounding der Flugzeuge einbüßte. Die Hintergründe des Groundings reichen zu einem Vorfall zurück, bei dem an einer 737-9 Max von Alaska Airlines ein Teil des Rumpfes während des Steigfluges herausgebrochen war. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, und nach eingehenden Untersuchungen durften die Maschinen wieder in den Flugbetrieb übergehen. Die Untersuchungen der National Transportation Safety Board ergaben, dass fehlende Befestigungsbolzen die Ursache waren. Für Boeing bedeutet der Vorfall zunächst einen Stopp an der Aufstockung der 737-Max-Produktion, was wiederum Auswirkungen auf die Wachstumspläne von United Airlines haben könnte. Als Antwort auf die Verzögerung verkündete die Fluggesellschaft, für die Jahre 2026 und 2027 Leasing-Vereinbarungen für 35 Airbus A321neo Maschinen abzuschließen – eine offensichtliche Reaktion auf den Konkurrenzdruck durch Boeing.