Turbulenzen am Aktienmarkt: Jim Cramers Einschätzungen und Amazon im Fokus

  • Jim Cramer sieht in der aktuellen Marktkorrektur Kaufgelegenheiten für langfristige Investoren.
  • Amazon trotz Herausforderungen im Fokus, insbesondere durch das Wachstum im AWS-Geschäft.

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Jim Cramer äußerte sich in seinem jüngsten Programm auf CNBC zur drastischen Marktkorrektur am Montag und beschrieb sie als so heftig, dass sie Anleger zum Weinen bringen könnte. Diese scharfe Talfahrt kam für den erfahrenen Finanzexperten jedoch nicht unerwartet. Cramer betonte, dass das brutale Montagstief jeden Anleger dazu veranlassen könnte, seine Marktorientierung zu überdenken. Doch gerade jetzt, so Cramer, sei das Durchhalten entscheidend. Er sieht im jüngsten Kursverfall eine Kaufgelegenheit für langfristig orientierte Investoren. Der Auslöser für den Abverkauf war laut Cramer, dass Geldverwalter, die sich Geld aus Japan zur Investition in US-Aktien geliehen hatten, auf dem falschen Fuß erwischt wurden, als Japan die Zinssätze erhöhte. Dies führte dazu, dass sie gezwungen waren, ihre Aktienpositionen abzubauen. Ein Wendepunkt sei erst dann erreicht, wenn diese Verkäufe vollständig abgewickelt seien, so Cramer. Ein weiterer Grund für den großen Verkaufsdruck sei die Sorge, dass die Fed zu spät mit Zinssenkungen reagiere. Cramer glaubt jedoch, dass ein Zinsrückgang von 25 Basispunkten wenig geändert hätte und dass Fed-Chef Jerome Powell bei Bedarf eine drastischere Maßnahme ergreifen würde. Auch in der Technologiebranche sieht Cramer derzeit keine sicheren Häfen. Trotz seiner optimistischen Einschätzung zu bestimmten Technologiewerten warnt er Investoren vor kurzfristigen Schmerzen, wenn sie sich in diesem Sektor engagieren möchten. Amazon.com steht derzeit besonders im Fokus. Obwohl die Verkaufszahlen leicht enttäuschten und die Umsatzprognose schwach ausfiel, zeigte das Cloud-Geschäft AWS Stärke. Die Umsätze von AWS stiegen von 17,2% im ersten Quartal auf 18,8% im zweiten Quartal, getrieben durch den Wechsel von On-Premises-Infrastrukturen hin zu Cloud-Lösungen und die steigende Nachfrage nach KI-Fähigkeiten. Die Werbesparte von Amazon steigerte ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um über 2 Milliarden Dollar, was auf erhebliches Potenzial im Bereich Video-Werbung und Prime-Video-Angeboten hinweist. Dennoch halten sich Investoren aufgrund hoher Kapitalausgaben und ungewisser KI-Rentabilität zurück. Amazon steht zudem vor einem rückläufigen Konsumausgabeverhalten, insbesondere bei teuren Elektronikartikeln. Angesichts der Q3-Prognose erwartet Amazon ein Umsatzwachstum von 11%. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 35 für das Geschäftsjahr 2025 befindet sich die Aktie in einem fair bewerteten Bereich, aber Anleger auf der Suche nach starkem Wachstum sollten sich eventuell nach Alternativen umsehen.
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