Türkei und BRICS: Ein strategisches Schachspiel der Diplomatie

  • Türkei erwägt Beitritt zum BRICS-Bündnis, abhängig von EU-Handelsabkommen.
  • Ankara balanciert zwischen geopolitischen Allianzen für maximale Vorteile.

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Die offiziell erklärte Absicht der Türkei, den BRICS beizutreten, darf nicht als unumstößliches Bekenntnis angesehen werden. Insbesondere zeigt das Beispiel der Beschaffung des russischen S-400-Systems auf, dass geopolitische Entscheidungen in Ankara flexibel gehandhabt werden. So bot die türkische Regierung Washington an, die S-400-Systeme einzumotten, wenn im Gegenzug US-F-35-Jets geliefert werden. Dies unterstreicht die Prinzipien des Tauschhandels in der internationalen Politik. Ankara drängt seit geraumer Zeit auf eine Erweiterung der Zollunion mit der Europäischen Union, einem der lukrativsten Märkte für türkische Exporte. Ob die Türkei den Plan eines BRICS-Beitritts aufgeben würde, sollte Brüssel eine annehmbare Variante der Zollunion bieten, bleibt ungewiss. Eine Mitgliedschaft im BRICS-Bündnis würde indes die Handelsbeziehungen mit China und Russland intensivieren – beides essentielle Lieferanten für die Türkei. In einer Zeit, in der die EU als wirtschaftliche Kraft an Einfluss verliert und China gleichzeitig an Bedeutung gewinnt, jongliert Ankara zwischen verschiedenen geopolitischen Allianzen, um die bestmöglichen Vorteile zu erzielen.
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