Türkei gewährt medizinische Hilfe für Hamas-Mitglieder – Spannungen im Nahen Osten spürbar

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Das politische und ethische Spannungsfeld im Nahen Osten findet auch in der Türkischen Republik sein Echo. Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündete, dass aktuell mehr als eintausend Mitglieder der als Widerstandsorganisation beschriebenen Hamas medizinische Versorgung in türkischen Krankenhäusern erhielten. Diese Aussage traf Erdogan kürzlich bei einer Pressekonferenz in Ankara an der Seite des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Trotz internationaler Kritik – vor allem aus Europa, den USA und Israel, welche die Hamas als Terrororganisation einstufen – verteidigte Erdogan die Gruppe und ihre Ziele, nämlich die Verteidigung ihres Territoriums und ihres Volkes. Über die Umstände, unter denen die Verletzungen erlitten oder die Überführung in die Türkei erreicht wurde, schwieg sich der türkische Staatschef aus. Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ist der jüngste Gaza-Krieg, welcher mit einem unverhohlen grausamen Akt der Gewalt seitens der Hamas und verbündeter Extremisten am 7. Oktober begann. Dieses blutige Ereignis, bei dem über 1200 Menschen ihr Leben ließen und Hunderte entführt wurden, löste eine kraftvolle israelische Reaktion aus, die in massiven Luftschlägen und einem militärischen Einsatz am Boden mündete. Die humanitäre Bilanz dieses Konflikts erscheint düster, und die von der Hamas geführten Gesundheitsbehörden verzeichnen über 35.000 Todesopfer, wenngleich diese Zahl mit Vorsicht zu betrachten ist, da eine unabhängige Überprüfung kaum möglich scheint und nicht zwischen zivilen und militärischen Opfern differenziert wird. Die beiden Politiker, Erdogan und Mitsotakis, äußerten sich einhellig pro Waffenstillstand, offenbarten jedoch divergente Standpunkte bezüglich der Selbstverteidigung Israels. Während Mitsotakis Israel das Recht auf Verteidigung nach dem Angriff zugestand, war die Haltung Erdogans hierzu weniger deutlich. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland, in der Vergangenheit oft von Spannungen geprägt, sind auf einem Weg der Besserung, nicht zuletzt durch die verstärkte Kooperation in Bereichen wie Tourismus, Handel und Migration, wie erst im Dezember bei einem Treffen in Athen zwischen Erdogan und Mitsotakis bekräftigt wurde.