Trump fordert stärkere präsidiale Einflussnahme auf die Zinspolitik der Fed

Donald Trump hat erneut seine Meinung geäußert, dass der Präsident der USA mehr Einfluss auf Zinssätze und die Geldpolitik haben sollte. Diese Ansicht widerspricht der langjährigen Praxis, dass die US-Notenbank (Federal Reserve) unabhängig von politischen Akteuren arbeitet. In einer Pressekonferenz in seinem Mar-a-Lago Club in Palm Beach erklärte Trump, dass er aufgrund seines Geschäftserfolgs über ein besseres Instinktverhalten verfüge als manche Personen im Federal Reserve Board oder gar der Vorsitzende selbst. Kritik richtet sich dabei insbesondere gegen Fed-Chef Jerome Powell, dem Trump vorwirft, Zinsschritte entweder zu früh oder zu spät zu tätigen. Powell wiederum hat klargemacht, dass politische Einflüsse keine Rolle bei den Entscheidungen der Fed spielen dürfen. Seit Juli 2023 hält die Federal Reserve ihre Leitzinsen auf einem mehr als 20-jährigen Höchststand, um die hohe Inflation einzudämmen. Angesichts eines schwächeren Arbeitsmarkts, der im Juli eine Arbeitslosenquote von 4,3% verzeichnete, kritisieren einige Ökonomen jedoch das Zögern der Fed, die Zinsen zu senken. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed bei ihrem nächsten Treffen Mitte September die Zinssätze senken wird, nachdem in einigen Staaten bereits frühe Stimmabgaben begonnen haben. Trump hingegen lehnt Zinssenkungen so kurz vor den Wahlen ab, während er gleichzeitig niedrigere Zinssätze im Falle seiner Wiederwahl propagiert. In einem Interview mit Bloomberg Businessweek diesen Sommer äußerte Trump, er würde sich auf Kostensenkungen konzentrieren, um der Fed eine künftige Zinssenkung zu erleichtern. Auf einer Kundgebung in Pennsylvania versprach er zudem, neben anderen Maßnahmen auch Zinssenkungen vorzunehmen, sollten diese in die Befugnisse des Präsidenten fallen.