Thermomix-Verkäufe stagnieren, Vorwerk dennoch mit Gewinnsprung

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Das vorsichtige Ausgabeverhalten der Konsumenten sorgte bei Vorwerk, dem Hersteller der gefeierten Küchenmaschine Thermomix, auch letztes Jahr für Gegenwind in den Verkaufszahlen. Trotz der anhaltend zurückhaltenden Kaufbereitschaft, täglicher Mühen der Vertriebsmannschaft und zunehmender Anstrengung, um Kaufabschlüsse zu erzielen, konnte das Unternehmen 2023 eine signifikante Steigerung des Jahresüberschusses auf 133 Millionen Euro verbuchen, wie Thomas Stoffmehl, der Vorwerk-Chef, mitteilte. Ein entspannter werdendes Umfeld hinsichtlich Energiekosten und Logistik sei laut Unternehmensangaben ein Gewinn bringender Faktor gewesen. Gleichwohl steht der Thermomix, eine Erfindung aus dem Jahr 1971, immer noch als Umsatzmotor im Mittelpunkt des Wuppertaler Familienunternehmens. Das aktuelle Küchenmaschinenmodell TM6, welches zum stolzen Preis von 1500 Euro über die Ladentische wandert, zeigt jedoch nach einem florierenden Pandemiegeschäft nun eine Stagnation im Absatz. Der langjährige Aufwärtstrend, der eine Umsatzsteigerung von einem Drittel in den Jahren 2019 bis 2021 bescherte, flachte ab, und die Absatzzahlen sanken zuletzt. Ein weltweiter Absatz von mehr als einer Million Maschinen bescherte Vorwerk im Jahr 2023 trotzdem den höchsten Umsatz seiner Geschichte von über 1,7 Milliarden Euro, ein hauptsächlich preisbedingtes Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Branche selbst verzeichnete in Deutschland laut der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik und neue Medien (gfu) einen Rückgang von je 16 Prozent in Umsatz und verkauften Stückzahlen. Trotz der soliden Geschäftsentwicklung sorgte das Jahresende für Unmut im Hause Vorwerk, als Stiftung Warentest den Thermomix nur auf den zweiten Platz hinter dem Cookit von Bosch setzte – eine Einordnung, die laut Stoffmehl zwar ärgerlich sei, jedoch keine betrieblichen Konsequenzen nach sich zog. Neben dem Thermomix trägt das Staubsaugermodell Kobold als zweites Standbein des Sortiments zur Bilanz bei. Hier verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von sieben Prozent auf rund 860 Millionen Euro. Für das kommende Geschäftsjahr prophezeit Stoffmehl allerdings einen absehbaren Gewinnrückgang, der durch bevorstehende, hochrangige Investitionen begünstigt wird. Ein neues Thermomix-Modell ist derweil nicht in Aussicht, das Augenmerk liegt auf dem Ausbau der Community, zu der inzwischen über fünf Millionen Nutzer der Rezept-Plattform Cookidoo gehören. Nicht zu vergessen ist im 1883 gegründeten Direktvertrieb die Rolle der selbstständigen Berater, deren Anzahl sich nach dem Verkauf der Kosmetiksparte Jafra auf etwa 100.000 halbierte und bei Präsentationen eine zentrale Rolle einnehmen.
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