Thames Water unter intensiver Beobachtung: Unabhängiger Monitor eingesetzt

Thames Water ist inmitten einer tiefgreifenden Restrukturierung: Zur Sicherung des Unternehmens wird ein unabhängiger Monitor bestellt, der den Sanierungsplan überwacht. Diese Maßnahme soll den drohenden Kollaps der Wasserversorgungsfirma verhindern. Der Monitor, der dem Regulierungsorgan Ofwat Bericht erstatten wird, erhält Zugang zu den Finanzdaten des Unternehmens und sorgt für Rechenschaftspflicht in Bezug auf die Bemühungen von Thames Water, seine Finanzen zu stabilisieren und neue Investitionen zu sichern. Dies folgt auf die zweifache Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Firma durch Ratingagenturen im Juli, ein Verstoß gegen die Betriebserlaubnis, wie Ofwat mitteilte. Neben der Zustimmung zu einem Überwachungsbeauftragten müsse Thames Water auch einen geeigneten Geschäftsplan vorlegen, Maßnahmen zur Durchführung einer Eigenkapitalerhöhung ergreifen und neue nicht-exekutive Direktoren in den Vorstand berufen. David Black, CEO von Ofwat, betonte die Dringlichkeit, die Verstöße gegen die Lizenz zu beheben, die Betriebsleistung zu verbessern und Investorenvertrauen zurückzugewinnen. Die angedachten Verbindlichkeiten werden bis zur Wiedererlangung zwei Investment-Grade-Kreditratings fortbestehen. Im Juli hatte Moody's Thames Water herabgestuft, was auf wahrscheinliche Zahlungsausfälle hindeutet. S&P senkte das Rating der Klasse-A-Schulden auf BB und das der Klasse-B-Schulden auf B. Diese Schritte sind Teil eines bereits angekündigten "Turnaround-Oversight-Regimes" von Ofwat, das im letzten Monat vorgestellt wurde. Ofwat wies auch den Plan von Thames Water zurück, die Verbraucherpreise in den nächsten fünf Jahren um 44 Prozent zu erhöhen und forderte stattdessen eine durchschnittliche jährliche Erhöhung der Rechnungen um 23 Prozent auf 535 Pfund. Angesichts einer Schuldenlast von mehr als 15 Milliarden Pfund und finanzieller Engpässe bis Mai 2025 sind die Unternehmensleiter daran, bedeutende Kapitalinjektionen zu sichern und haben Gespräche mit Aktionären und externen Investoren aufgenommen. Zusätzlich schlug Ofwat am Dienstag eine Geldstrafe von 168 Millionen Pfund gegen drei der größten Wasserversorgungsunternehmen Englands vor, darunter eine Strafe von 104 Millionen Pfund für Thames Water. Diese Strafe ist Teil der größten jemals durchgeführten Untersuchung der Branche und bezieht sich auf das schlechte Management der Abwasserbehandlung und Kanalisation, die zu erheblicher Flussverschmutzung geführt haben.