Telekommunikationstitel unter Druck: United Internet, 1&1 und Ionos nach Zahlenpräsentation abgestraft

Im Dickicht der Finanzmärkte lieferten am Donnerstag die Telekommunikationsunternehmen United Internet samt seiner Töchter 1&1 und Ionos frische Quartalsberichte, die allerdings kaum Begeisterung unter Investoren weckten. Die Aktien der Gesellschaften büßten deutlich an Wert ein und sorgten somit für eine Fortsetzung der bereits etablierten Abwärtskursbewegung. Bei näherer Betrachtung der vorgelegten Bilanzen entdecken Marktbeobachter keine unmittelbaren Auslöser für den Kursrutsch. Im Bankenkommentar von Goldman Sachs betonte Andrew Lee, dass die Ergebnisse des finalen Jahresviertels größtenteils den Markterwartungen genügten. Ebenfalls bekräftigte United Internet die zuvor im Dezember kommunizierten Unternehmensziele. Dennoch: United Internet Aktien befanden sich zwischenzeitlich nahe einer prekären Kurslücke, welche sich kurz vor den Festtagen aufgetan hatte. Mit einem Minus von ungefähr vier Prozent näherten sie sich dem 21-Euro-Level. Die Titel der Tochterfirmen 1&1 und Ionos bildeten im Hinblick auf Kurseinbußen keine Ausnahme – es standen Abschläge bis zu fünf Prozent zu Buche. Das vergangene Geschäftsjahr verzeichnete bei United Internet zwar Umsatzwachstum und trotz massiver Investitionen in den Netzwerkausbau von 1&1 ein Plus im operativen Ergebnis. Der operative Gewinn von 1&1 reduzierte sich indes im Jahresvergleich. Die Ergebnisse beider Konzerne bewegten sich im Rahmen der durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Ionos als Spezialist für Internetdienste zielt auf weiterführendes Wachstum mit steigender Profitabilität ab. Die Bilanzzahlen von United Internet waren lediglich 'okay', so Finanzmarktexperte Andreas Lipkow, der dabei auf die deutlich werdenden Kosten des Netzwerkausbaus im Ergebnis hinwies. Für die Zukunft prognostiziert er weiterhin hohe Investitionen, ohne die das Unternehmen im Wettbewerb abfallen würde. Auch der Ausblick sei keine Veranlassung für gesteigertes Kaufinteresse.