Telekom-Aktie unter Druck: Enttäuschende Quartalszahlen trotz Jahresgewinnsprungs

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In der jüngsten Börsensitzung sah sich die Deutsche Telekom mit einem nachgebenden Aktienkurs konfrontiert, nachdem die Unternehmensbilanz zum Jahresende Investoren nicht zu überzeugen vermochte. Der Kurs gab im DAX zeitweilig fast drei Prozent nach und erreichte ein seit Jahresende nicht gesehenes Niveau. Analysten wie Berenberg-Marktexperte Usman Ghazi wiesen auf "Schönheitsfehler" in der Bilanz des Abschlussquartals hin. Insbesondere das abgeschwächte Betriebsergebnis abzüglich des Beitrags der amerikanischen Tochtergesellschaft wurde bemängelt. Indes konnte die Telekom für das gesamte Geschäftsjahr einen beachtlichen Gewinnanstieg verzeichnen. Dies war vor allem auf den Verkauf der Mehrheitsanteile im Bereich der Funkturmgeschäfte zurückzuführen. Interessanterweise hatte der Kurs der Aktie noch im Januar ein Hoch seit 2001 erlebt, musste jedoch nach einem darauffolgenden Tief im Februar einen erneuten Anstieg verzeichnen, der nun mit den aktuellen Verlusten ins Stocken geraten könnte. Die Bedeutung der 100-Tage-Linie als Trendbarometer für den mittel- bis längerfristigen Kursverlauf bestätigt sich, da der Aktienkurs mit dieser wichtigen Marke zu ringen hat. Zum Freitagnachmittag verblieb der Wert mit einem Minus von zweieinhalb Prozent bei einem Stand von 21,79 Euro. Ghazi betonte zusätzlich das hinter den Erwartungen zurückbleibende Deutschlandgeschäft, insbesondere im Bereich Service-Umsätze. Auch der freie Cashflow der Gruppe sorgte für Kritik beim Experten. Davon abgesehen seien niedrigere Immobilienerträge in der Konzernzentrale für die enttäuschten Erwartungen verantwortlich. Emmet Kelly von Morgan Stanley führte die leicht gestiegenen Kosten der Zentrale als weiteren Faktor an. Dennoch halten Analysten wie Georgios Ierodiaconou von der Citigroup die finanziellen Ziele des Unternehmens für einen beruhigenden Faktor und bescheinigen der Telekom weiterhin positive Bewertungen. Telekom-Chef Tim Höttges plant für das laufende Jahr eine deutliche Steigerung des operativen Gewinns sowie des freien Cashflows. Vor dem Hintergrund der Prosperitätspläne betrachtet UBS-Analyst Polo Tang die Telekom-Wertpapiere als attraktives Investment. Er sieht insbesondere in der bevorstehenden Verdoppelung des freien Cashflows bis zum Ende 2024, die aus der Fusion mit Sprint resultieren soll, noch nicht vollständig berücksichtigte Chancen.