Technologiewerte im roten Bereich: Unsicherheiten belasten US-Aktienmärkte

  • US-Technologiewerte setzen Verlustserie fort, insbesondere Halbleiterbranche betroffen
  • Ford und Edwards Lifesciences mit dramatischen Kursverlusten im S&P 500

Eulerpool News·

Die US-Technologiewerte haben am Donnerstag nach einem bereits schwachen Wochenstart weitere Verluste hinnehmen müssen. Der Versuch einer vorübergehenden Stabilisierung misslang. Insbesondere Aktien aus der Halbleiterbranche standen im Fokus der Verkäufe, nachdem enttäuschende Unternehmensprognosen aus Europa bekannt wurden. STMicroelectronics und BE Semiconductor hatten ihre Unternehmensziele nach unten korrigiert. Der Nasdaq 100, der Technologie-Auswahlindex, verlor 1,06 Prozent und schloss bei 18.830,59 Punkten. Damit erreichte er das Niveau von Anfang Juni. Bereits Mitte der Woche war der Index um 3,7 Prozent eingebrochen. Die Unsicherheit unter den Investoren bezüglich der zeitlichen Realisierung der hohen Investitionen in Künstliche Intelligenz durch die großen Tech-Giganten nimmt weiter zu. Der S&P 500 sank um 0,51 Prozent auf 5.399,22 Punkte, während der Dow Jones Industrial mit einem Plus von 0,20 Prozent bei 39.935,07 Punkten aus dem Handel ging. Die niederländische Bank ING sieht im gestärkten japanischen Yen einen weiteren Risikofaktor. Viele Investoren hatten sich in Japan günstige Kredite für Spekulationen gesichert, die nun unter Druck geraten und zu Gewinnmitnahmen führen. Diese Entwicklung könnte die zwischenzeitlich erzielten Gewinne des Dow um bis zu 10 Prozent gefährden. Vor allem Halbleiterhersteller wie ARM Holdings mussten mit einem Kursrückgang von 5,4 Prozent Einbußen hinnehmen. Auch die Aktien von NXP Semiconductors, ON Semiconductor und AMD verloren bis zu 4,4 Prozent an Wert. Im S&P 500 gehörten die Papiere von Ford mit einem dramatischen Verlust von 18,4 Prozent zu den größten Verlierern. Es war der größte Kurssturz seit 2008, bedingt durch milliardenschwere Verluste im Elektroauto-Geschäft. Einen noch stärkeren Wertverlust von 31,3 Prozent erlitten die Aktien von Edwards Lifesciences. Probleme in der Umsatzdynamik des Medizintechnikunternehmens trüben die Wachstumsaussichten, auch wenn Analysten die Ursachen eher in Kapazitätsengpässen bei Kliniken und Ärzten sehen. Unter den besten Werten im S&P 500 stiegen die Aktien von RTX um mehr als acht Prozent. Der Konzern profitierte stark von Luftverkehrs- und Rüstungsaufträgen. Besonders die Tochtergesellschaft Pratt & Whitney verzeichnete florierende Geschäfte bei Triebwerken sowie Wartungs- und Reparaturservices. Auch der Rüstungsbereich von Raytheon beeindruckte mit Aufträgen für Patriot- und Stinger-Abwehrsysteme. Im Dow Jones waren die Papiere von IBM die größten Gewinner und legten um 4,3 Prozent zu. Der Konzern übertraf mit seinem Software-Geschäft die Erwartungen der Analysten sowohl im Umsatz als auch im Gewinn. Am unteren Ende des Index fanden sich die Aktien von Honeywell, die mehr als fünf Prozent nachgaben, nachdem der Industriekonzern seine Gewinnprognose für das Jahr gesenkt hatte. Der Euro notierte zuletzt bei 1,0845 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0851 Dollar festgesetzt. Am US-Anleihenmarkt stiegen die Kurse der zehnjährigen Anleihen. Der T-Note-Future legte um 0,18 Prozent auf 110,88 Punkte zu, während die Rendite auf 4,25 Prozent sank.
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