Technologiekonzerne unter Druck: Regierung appelliert gegen Hass und Fehlinformationen

Die britische Regierung hat die großen Social-Media-Plattformen aufgefordert, entschlossen gegen die Verbreitung von Fehlinformationen und Hassinhalten vorzugehen. Nach mehreren Tagen anhaltender rechtsextremistischer Ausschreitungen in britischen Städten betonte Technologieminister Peter Kyle nach einem Treffen mit Vertretern von Tiktok, dem Facebook-Mutterkonzern Meta, Google und X die Verantwortung der Unternehmen. „Es sind enorme Mengen an Inhalten im Umlauf, mit denen die Plattformen schnell umgehen müssen“, betonte Kyle. Die Unruhen waren aufgeflammt, nachdem am 29. Juli in Southport drei junge Mädchen erstochen und mehrere Kinder verletzt worden waren. In den sozialen Medien kursierte fälschlicherweise die Information, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Tatsächlich steht ein 17-Jähriger, in Großbritannien als Sohn ruandischer Eltern geboren, unter Verdacht und befindet sich in Untersuchungshaft. Neue Ausschreitungen gab es jüngst in Plymouth, wo mehreren Polizisten leichte Verletzungen zugefügt wurden und sechs Personen festgenommen wurden. In Belfast eskalierte die Lage ebenfalls, als Beamte mit Brandsätzen attackiert wurden und ein Polizeifahrzeug Schaden nahm. Die Beamten sahen sich gezwungen, erstmals seit Jahren Gummigeschosse gegen die Randalierer einzusetzen. Ein mutmaßliches Hassverbrechen führte zudem dazu, dass ein Mann in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Elon Musk, Chef der Plattform X, geriet besonders in die Kritik, nachdem er auf einen Anti-Migrations-Kommentar mit den Worten „Ein Bürgerkrieg ist unvermeidlich“ geantwortet hatte. Ein Regierungssprecher verurteilte diese Äußerung scharf und betonte, dass solche Kommentare inakzeptabel seien. „Was wir in diesem Land erleben, ist organisiertes, gewalttätiges Banditentum, für das es weder auf unseren Straßen noch im Internet einen Platz gibt."