Technologieaktien unter Druck: Alphabet und Tesla im Fokus

Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Mittwoch ihre leichten Vortagesverluste signifikant ausgeweitet. Besonders im Technologiebereich gerieten zwei der „Glorreichen Sieben“, die Google-Mutter Alphabet und der Elektroautobauer Tesla, nach Veröffentlichung ihrer Geschäftszahlen stark unter Druck. Der Nasdaq 100, ein technologielastiger Auswahlindex, sank daher um 2,44 Prozent auf 19.272,69 Punkte und erreichte damit das Niveau von Mitte Juni. Mit diesem Kursrutsch wurde zudem die 50-Tage-Durchschnittslinie unterschritten. Charttechnisch orientierte Anleger sehen dies als Anzeichen eines mittelfristigen Abwärtstrends und damit als Verkaufssignal. Auch der marktbreite S&P 500 verzeichnete ein Minus von 1,52 Prozent und fiel auf 5.471,29 Punkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,81 Prozent und schloss bei 40.031,63 Punkten. Im Nasdaq 100 bildeten die Aktien von Tesla das Schlusslicht mit einem Einbruch von über zwölf Prozent. Analyst Ryan Brinkman von der Bank JPMorgan wies darauf hin, dass der operative Gewinn des Unternehmens im sechsten Quartal in Folge im Vorjahresvergleich gesunken sei. Bereits zum achten Mal habe das Unternehmen die Erwartungen verfehlt. Ohne die erheblichen Erlöse aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten wäre das operative Ergebnis noch schlechter ausgefallen. Die A-Aktien von Alphabet verloren 3,7 Prozent. Im Fokus steht hier das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Laut Ross Sandler von Barclays sind viele Investoren immer noch zu optimistisch hinsichtlich der zukünftigen Gewinnmargen. Zwar finanziere das Wachstum im Werbegeschäft die hohen Investitionen in KI, jedoch könnten die Diskrepanzen bei der Umsatz- und Kostenentwicklung im kommenden Jahr zunehmen. Positiv entwickelten sich hingegen die Papiere von Texas Instruments mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent. Timothy Arcuri von der Bank UBS betrachtet den Chipkonzern nach dem Geschäftsbericht als einen der Top-Werte für das Jahresende. Der Konzern erwartet im laufenden Quartal höhere Umsätze und Gewinne. Am Dow-Ende büßten die Aktien von Visa fast vier Prozent ein. Obwohl der Kreditkarten-Konzern erneut Umsatz und Gewinn deutlich steigern konnte, blieben die Geschäftszahlen hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Telekomkonzern AT&T überzeugte die Anleger hingegen mit Hunderttausenden Neukunden. Die Aktien stiegen um 3,6 Prozent und gehörten zu den besten Werten im S&P 500. Am Index-Ende verzeichneten die Papiere von Lamb Weston einen drastischen Verlust von fast 26 Prozent. Der Tiefkühlkartoffellieferant blieb mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie und dem operativen Ergebnis im vierten Geschäftsquartal deutlich hinter den Analystenerwartungen zurück. Die Gewinnprognose sorgte ebenfalls für Enttäuschung, und die Experten von Vital Knowledge bezeichneten die Ergebnisse und das Gewinnziel als „katastrophal“. Lamb Weston beliefert Fast-Food-Ketten wie die KFC-Muttergesellschaft Yum Brands und den im Dow notierten Konzern McDonald’s. Deren Anteilsscheine verloren 1,7 Prozent, während die Aktien von Yum Brands nur leicht nachgaben.