Starke Quartalszahlen von SAP treiben DAX-Erholung voran

Die jüngsten Quartalszahlen von SAP haben dem DAX am Dienstag starken Rückenwind verliehen und zu einer fortgesetzten Erholung des deutschen Leitindex geführt. Die Aktie des Software-Riesen markierte ein neues Rekordhoch und profitierte von der positiven Stimmung an den US-Börsen, die vor allem Technologieaktien nach jüngsten Verlusten stabilisierte. Der DAX stieg am Dienstagvormittag um 0,49 Prozent auf 18.496,91 Punkte und überschritt damit die 50-Tage-Linie, die derzeit knapp unter 18.450 Punkten verläuft und mittelfristige Trends signalisiert. Im Gegensatz dazu sank der MDAX der mittelgroßen Werte um 0,28 Prozent auf 25.347,72 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,13 Prozent. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zeigte sich beeindruckt vom jüngsten Comeback des DAX, auch wenn das Handelsvolumen unterdurchschnittlich ausfiel, eine typische Erscheinung mitten in den Sommerferien und im sogenannten Börsensommerloch. Nach dem Beginn der Berichtssaison in den USA rücken nun auch in Europa verstärkt Quartalsberichte in den Fokus. SAP, Europas größter Softwarehersteller, legte am Vorabend seine Zahlen zum zweiten Quartal vor und hob seine Ambitionen für den operativen Gewinn 2025 leicht an. JP Morgan-Analyst Toby Ogg lobte die insgesamt soliden Zahlen in einem schwierigen Umfeld. Die SAP-Aktie sprang auf ein Rekordhoch von knapp 197 Euro und stieg zuletzt um 6,5 Prozent. Die Quartalszahlen von Givaudan wirkten sich hingegen nicht positiv auf den Duft- und Aromenhersteller Symrise aus. Gewinnmitnahmen drückten trotz starker Umsatz- und Margenzahlen die Aktie. Symrise verlor an Wert, nachdem JPMorgan-Analystin Celine Pannuti von möglichen Gewinnmitnahmen sprach. Weitere Unternehmen enttäuschten mit ihren Zahlen und reduzierten Jahreszielen. Porsche AG senkte ihre Jahresziele, was zu einem Kursverlust von 5,0 Prozent führte. Infineon sank um 2,4 Prozent nach einem schwächeren Ausblick von NXP Semiconductors aus den Niederlanden. Die Prognosesenkung bei Vitesco belastete auch den Mutterkonzern Schaeffler, beide Aktien verloren im SDAX rund drei Prozent. Amadeus Fire gab um 1,3 Prozent nach, da der Personaldienstleister seine Ergebnisprognose nach unten korrigierte. Neuigkeiten gab es zudem von Redcare Pharmacy. Der Apothekenkonzern Galenica erhöhte seine Beteiligung an der niederländischen Internetapotheke von 7,9 auf 10 Prozent, woraufhin die Aktie 0,9 Prozent zulegen konnte. Fresenius gehörte zu den Gewinnern im DAX, mit einem Kursplus von 2,4 Prozent, nachdem die US-Bank Morgan Stanley die Aktie auf "Overweight" hochgestuft hatte. Analyst Robert Davies sieht durch die Verschlankung des Portfolios einen Wendepunkt erreicht und hob seine Ergebnisprognosen bis 2026 an.