Spekulationen um Warren Buffetts Apple-Verkäufe

  • Berkshire Hathaway verkauft kontinuierlich Apple-Anteile aufgrund hoher Bewertung.
  • Strategie könnte auch durch erwarteten Anstieg des Kapitalertragsteuersatzes beeinflusst sein.

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Erst vor wenigen Jahren war Apple eine der herausragendsten Positionen im Portfolio von Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway. Trotz der Tatsache, dass Apple noch immer den größten Anteil an Berkshire ausmacht, hat das Unternehmen in den letzten Quartalen kontinuierlich Anteile verkauft und hält nun weniger als die Hälfte seiner ursprünglichen Position. Dies wirft bei Investoren die Frage auf, wie lange Apple diese herausragende Stellung noch beibehalten wird. Die Verkaufsentscheidung erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, doch eine tiefere Analyse zeigt, dass Buffetts Schritt strategisch klug ist. Apple, ehemals mit den 12-fachen Einnahmen bewertet, wird nun mit dem 35-fachen seines Gewinns gehandelt – ein deutlich höherer Preis bei stagnierendem Unternehmenswachstum. Es gibt mehrere Gründe für diesen Ausverkauf. Buffett muss sicherlich nicht dringend Liquidität beschaffen, denn Berkshire Hathaway verfügt über nahezu 277 Milliarden Dollar an Bargeld und kurzfristigen Anlagen. Vielmehr liegt die Hauptmotivation wohl in der Aussicht auf eine Erhöhung des Kapitalertragsteuersatzes von 21% auf 28%. Buffett möchte somit Gewinne zu einem niedrigeren Steuersatz realisieren. Gleichwohl betonte Buffett auf der Aktionärsversammlung 2024, dass Apple trotz der Verkäufe weiterhin die größte Position im Portfolio bleibt und dass Berkshire fest an das Unternehmen glaubt. Aber könnte es noch andere Gründe für den Verkauf geben? Würde Buffett offen zugeben, dass die Bewertung von Apple inzwischen zu hoch ist, würde der Aktienkurs wahrscheinlich stark fallen, was eine weitere Veräußerung erschweren würde. Dies sind Hypothesen, die jedoch nicht unbedingt Buffetts Motivation widerspiegeln. Wall Street-Analysten prognostizieren für Apple lediglich ein marktkonformes Wachstum. Sollte ein Unternehmen, das kaum über den Markt hinaus wächst, wirklich mit einem 50%igen Aufschlag auf den S&P 500 gehandelt werden? Sicherlich nicht. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Apple derzeit weder eine Wachstums- noch eine klassische Value-Aktie darstellt. Angesichts der zahlreichen anderen attraktiveren Anlageoptionen scheint es ratsam, Gewinne zu realisieren und nach Alternativen zu suchen.
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