Spannungen im Nahen Osten: Iran nähert sich einem atomaren Wendepunkt

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Die dramatischen Wechselwirkungen zwischen Israel und Iran lassen die Welt den Atem anhalten. Nach einem brisanten Schlagabtausch im vergangenen Monat, bei dem ein israelischer Luftangriff ein iranisches S-300-Raketenabwehrsystem beschädigte, wächst die Besorgnis über Teherans nukleare Absichten. Seitens des Iran, der mit hoch angereichertem Uran spielt und internationalen Inspekteuren den Zugang zum Zentrifugenbauwerk in Natanz verweigert, wurden nach dem Besuch von Rafael Grossi, dem Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), nur vage Versprechungen laut. Grossi vermerkte zwar, dass der Iran zu 'konkreten Maßnahmen' bereit sei – eine Anspielung auf eine Abmachung aus dem Vorjahr, die Kooperation und Überwachung steigern soll –, doch die Einzelheiten blieben im Dunkeln. Das Atomprogramm des Iran beschleunigt sich bedrohlich. Die Sorge wächst, dass das Land sich am Rande der Waffenfähigkeit befindet, während die Überwachung durch die internationale Gemeinschaft erodiert. Grossi äußerte in einem Guardian-Interview seine Besorgnis über die unklaren Absichten des Iran. Eine kürzliche Einschätzung der US-Geheimdienste hält fest, dass Teheran derzeit nicht aktiv an einer Atombombe arbeitet. Dennoch machte ein hochrangiger iranischer Beamter Andeutungen darüber, dass das Land seine nukleare Doktrin ändern könnte – weg von einer rein friedlichen Nutzung – sollte es eine ernsthafte Bedrohung wahrnehmen. Dies wurde später vom iranischen Außenministerium relativiert. Die Sicherheitsmechanismen, die nach dem Atomabkommen von 2015 eingeführt wurden, sind seit dem Rückzug der USA aus dem Deal im Jahr 2018 praktisch nicht mehr existent. Die IAEA tappt zunehmend im Dunkeln, da sie laut einem aktuellen Bericht den 'Kontinuitätsfluss des Wissens' in wesentlichen Teilen des Programms verloren hat. Gleichzeitig hat der Iran seine Vorräte an angereichertem Uran ausgeweitet und den Inspektoren der Atombehörde den Zutritt verwehrt, sowie Überwachungsausrüstung entfernt. Sollte der Iran tatsächlich den entscheidenden Schritt wagen, bräuchte das Land nach Einschätzungen wohl eine oder zwei Wochen, um genug waffentaugliches Uran für mindestens eine Bombe anzureichern. Für die Entwicklung einer primitiven Nuklearwaffe könnten bis zu sechs Monate vergehen. Ein nuklear bewaffneter Iran stellt eine tödliche Bedrohung für Israel dar und könnte zu weiterer Instabilität im Nahen Osten führen. Es könnte auch eine Kettenreaktion auslösen: Saudi-Arabien hat damit gedroht, ebenfalls zu atomaren Waffen zu greifen, sollte der Iran diesen Weg einschlagen, was die Region in ein weiteres Wettrüsten stürzen könnte.
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