Spannungen im Nahen Osten: Börsenbarometer unter Druck

Eulerpool News
·


Die Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und Iran rückt als neuer Unsicherheitsfaktor in den Fokus der Investoren und belastet zum Wochenauftakt den deutschen Aktienmarkt. Der Austausch von Raketen- und Drohnenfeuer am vergangenen Samstag, mit israelischen Zielen als Fokus, könnte zu einer militärischen Antwort Israels führen. Mit Unterstützung von Verbündeten wie den USA, Frankreich, Großbritannien und Jordanien könnte sich die Situation weiter zuspitzen, und es stehen Befürchtungen weiterer regionaler Eskalationen im Raum. Angesichts der bedeutenden Ölvorkommen der betroffenen Region wird das Szenario global als besorgniserregend eingestuft. Die Zustände im Nahen Osten könnten die bisher dominante Diskussion um die Zinsentwicklung und die begonnene Quartalsberichterstattungssaison in den Hintergrund drängen. Letztere wurde zwar mit der Veröffentlichung der Zahlen einiger US-Banken am vergangenen Freitag eingeleitet, erwartet wird jedoch, dass diese momentan nicht im gewohnten Maße Beachtung finden. Die Marktstimmung, ohnehin wechselhaft nach einem starken Startquartal und dem schwächelnden April, dürfte durch den Konflikt weiter gedämpft sein. Eine Schaukelbörse mit potenzieller Verschnaufpause wird von einigen Beobachtern vorhergesagt. Der Deutsche Aktienindex DAX könnte, statt einer schnellen Rückkehr zu seinem kürzlichen Rekordstand, eine Korrektur hin zu tieferen Marken erfahren. Aktuelle Kursindikatoren deuten darauf hin, dass der Handelsbeginn noch unter die Prognosen fallen könnte. Auch wenn das Thema Konflikt die Agenden beherrscht, bleiben Zinsentwicklungen und Quartalsberichte relevant für Anlegerentscheidungen. Aus den Staaten wird nach aktuellsten Inflationsdaten von weiteren Zinserhöhungen ausgegangen, die US-Wirtschaft könnte hierbei weiterhin Resilienz zeigen. Die sich anbahnende Berichtssaison wird Aufschluss darüber geben, wie es um die Unternehmenslagen bestellt ist. Die kommenden Tage sind geprägt von bedeutenden Unternehmenszahlen: In Europa steigt ASML ins Bühnenlicht und hierzulande Sartorius, ergänzt durch den Umsatzbericht von Beiersdorf. Mit gespannter Erwartung blicken Marktbeobachter auf die kommenden Entwicklungen, welche in den USA aufgrund hoher Erwartungen und in Europa nach Korrekturen der Einschätzungen unterschiedlich aufgefasst werden. Auf konjunktureller Ebene ziehen die Einzelhandelsdaten aus den USA für März besondere Aufmerksamkeit auf sich, gefolgt von Daten zur Industrieproduktion am Dienstag. Diese könnten das Szenario dauerhaft hoher Zinsen bestätigen. Auch die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen könnten für Bewegung sorgen, hierbei wird nach jüngsten positiven Signalen von einem leichten Anstieg ausgegangen.