Snowflake-Aktie im freien Fall: Ein guter Einstiegszeitpunkt?

  • Snowflake-Aktie verlor über 40% im laufenden Jahr.
  • Unternehmen zeigt solide Umsatzzahlen, jedoch Unsicherheiten wegen KI und Cyberangriff.

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Das laufende Jahr gestaltet sich für Investoren von Snowflake alles andere als erfreulich. Angesichts enttäuschender Ergebnisse im zweiten Quartal fiel der Kurs der Aktie um 15% und verzeichnet damit seit Jahresbeginn einen Verlust von über 40%. Ein genauerer Blick auf den Quartalsbericht von Snowflake zeigt gemischte Signale. Einerseits konnte der cloudbasierte Datenplattform-Spezialist seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 29% auf 869 Millionen USD steigern und lag damit leicht über den Analystenerwartungen von 851 Millionen USD. Das Produktgeschäft wuchs um 30% auf 829 Millionen USD. Andererseits vergrößerte sich der Verlust pro Aktie von 0,69 USD auf 0,95 USD im letzten Quartal. Besondere Besorgnis erregte ein Cyberangriff, der es Hackern ermöglichte, auf Kundendaten zuzugreifen. Obwohl Snowflake darauf hinwies, dass die Sicherheitsverletzung auf Kundenseite und nicht im eigenen System stattfand, war es nicht möglich, die Sorgen der Investoren vollständig zu zerstreuen. Snowflake reagierte darauf mit einem robusten Innovationsplan und brachte in der ersten Jahreshälfte mehr neue Produkte auf den Markt als im gesamten Jahr 2023. Über 2.500 Konten nutzen wöchentlich die neue Snowflake AI. Trotz eines Aktienrückkaufprogramms im Wert von 400 Millionen USD und einer starken finanziellen Position mit 3,9 Milliarden USD an liquiden Mitteln und keinerlei Schulden bleibt die Marktstimmung angespannt. Für das Gesamtjahr prognostiziert das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 26% im Produktbereich auf etwa 3,36 Milliarden USD, was einer leichten Anhebung der vorherigen Prognose von 3,3 Milliarden USD entspricht. Auch die Margenziele bleiben unverändert: Produktbruttomarge von 75%, operative Marge von 3% und eine adjustierte Free-Cashflow-Marge von 26%. Ein weiterer Grund für die schlechte Performance ist die Annahme, dass die Datenplattform-Dienstleistungen durch künstliche Intelligenz (KI) verdrängt werden könnten. Zwar wird wahrscheinlich die Datenarchivierung weiterhin die kosteneffizientere Methode bleiben, jedoch könnte bis zur endgültigen Klärung diese Unsicherheit auf der Aktie lasten. In puncto Bewertung handelt die Aktie jetzt zu einem vernünftigeren Kurs. Das erwartete Kurs-Umsatz-Verhältnis (P/S-Ratio) für das nächste Jahr ist von etwa 20 auf unter 9 gesunken. Für ein margenträchtiges Geschäft mit einem jährlichen Wachstum von 25%-30% ist dies angemessen. Allerdings muss dieses Wachstum erhalten bleiben, um die Bewertung zu rechtfertigen. Abschließend lässt sich sagen, dass Snowflake momentan fair bewertet erscheint. Doch angesichts der bisherigen Turbulenzen in diesem Jahr sollten Anleger auf noch günstigere Einstiegsgelegenheiten warten.
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