Sixt korrigiert Gewinnerwartungen nach unten – Aktie unter Druck

Eulerpool News
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In einem unerwarteten Manöver hat der bekannte Autovermieter Sixt seine Gewinnziele für das Jahr 2024 revidiert und nimmt damit Abschied von seiner bisherigen Prognose. Mit einer neuen Vorhersage für den Vorsteuergewinn im Bereich von 350 bis 450 Millionen Euro weckt das Unternehmen aus Pullach bei seinen Investoren Sorgenfalten. Noch bis vor Kurzem lagen die Erwartungen bei einem Ergebnis zwischen 400 und 520 Millionen Euro. Diese Neuausrichtung verschonte auch den Aktienmarkt nicht und führte zu einer vorübergehenden Talfahrt der Sixt-Stammaktien um etwa 15 Prozent. Gegen späten Nachmittag waren die Kursverluste zwar auf circa 11 Prozent eingedämmt, jedoch blieb das Wertpapier mit einem Börsenpreis von 80,50 Euro weiterhin unter den deutlichen Verlierern im MDax, dem Barometer für mittelgroße Aktiengesellschaften. Das erste Quartal präsentierte sich für Sixt als finanzielle Herausforderung. Mit einem Reinverlust von mehr als 23 Millionen Euro wurde das bisherige positive Ergebnis des Vorjahres von 22 Millionen Euro spürbar unterboten. Vor Steuern belief sich der Fehlbetrag auf 27,5 Millionen Euro, bedingt insbesondere durch gestiegene Fahrzeugkosten. Der Rückgang der Restwerte, vor allem bei Elektrofahrzeugen, zwingt Sixt dazu, die Flotte unter ungünstigen Bedingungen zu veräußern – eine Situation, die sich in jüngster Zeit noch verstärkt hat. Unvorteilhafte wirtschaftliche Prognosen, hohe Zinsen und fallende Marktpreise in diversen Gebieten belasten den Konzern zusätzlich. Dennoch gibt sich Sixt optimistisch, im zweiten Quartal mit einem Vorsteuergewinn von 60 bis 90 Millionen Euro wieder auf Erfolgskurs zurückzukehren. Traditionell ist das erste Quartal für Autovermieter schwächer, und laut Kai Andrejewski, dem scheidenden CFO, wurde schon zu Jahresbeginn intensiv an der Kostenoptimierung gearbeitet. Der Blick seines designierten Nachfolgers Franz Weinberger richtet sich bereits auf die zweite Jahreshälfte, wo er positiv durch eine gesteigerte Reisenachfrage und somit durch eine Erhöhung der Erträge stimmt. Trotz der korrigierten Gewinnerwartungen für 2024 ist das Management bestrebt, den Umsatz über die 3,62 Milliarden Euro des Vorjahres zu heben. Im ersten Quartal konnte Sixt bereits einen Umsatz von 780 Millionen Euro vorweisen, eine Steigerung von 12 Prozent im Jahresvergleich, insbesondere getragen von starken Zuwächsen in Nordamerika und Deutschland.