Sixt kämpft mit Wertverlust bei Elektroautos: Gewinneinbußen trotz Umsatzrekord

Eulerpool News
·


Die Bilanz des Autovermieters Sixt offenbart ein paradoxes Bild: Obwohl das Unternehmen im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert beim Umsatz verzeichnen konnte, wird dieser Erfolg durch signifikante Gewinneinbußen getrübt. Grund dafür sind die gesunkenen Preise für Elektrofahrzeuge, die zu Abschreibungen führten und damit den Vorsteuergewinn schmälerten - ein Phänomen, das sowohl die Aktionäre als auch die Fahrzeugflotte des Pullacher Konzerns trifft. Trotz der Herausforderungen verbucht Sixt auch positive Aspekte: Der erzielte Vorsteuergewinn übertrifft deutlich jenen vor der Corona-Pandemie. Herausgerechnet der einmaligen Ergebnisspitze durch einen Anteilsverkauf im Jahr 2018, kann sogar vom zweitbesten Ergebnis in der Firmengeschichte gesprochen werden. Die konkreten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ein 18-prozentiges Wachstum des Umsatzes auf 3,6 Milliarden Euro steht einem 16-prozentigen Rückgang des Vorsteuergewinns auf 464 Millionen Euro gegenüber. Der Verkauf von Elektroautos mit Verlust sowie geringere E-Auto-Nachfrage gegenüber Verbrennern verursachten finanzielle Einbußen von rund 40 Millionen Euro und entgangene Umsätze. Sixt zeigt sich durchaus anpassungsfähig und hat bereits Maßnahmen ergriffen, um das Restwertrisiko zu minimieren. Hierzu zählt der Abbau des Anteils an Elektroautos in der Flotte, für die keine vertraglich fixierten Rückkaufvereinbarungen existieren. Diese Vorsicht ist angesichts der sensiblen Reaktion des Marktes auf das sich wandelnde Käuferinteresse und die volatilen Strategien der Autohersteller geboten. Sixt folgt dabei den Marktgeschehnissen als 'nachlaufender Akteur'. Die Zukunft wird nach Ansicht der Konzernchefs, Alexander und Konstantin Sixt, durch weiteres Umsatzwachstum geprägt sein, wenngleich das Ergebnis vor Steuern den Rekord des Vorjahres verfehlen dürfte. Ein dennoch erwarteter signifikanter Anstieg lässt die Hoffnung auf weitere Rekorde zu, während die geplante Dividendenausschüttung, trotz einer Reduktion im Vergleich zum Vorjahr, die Position der Anteilseigner stärken soll.