Sichere Welt der Luftfahrt: Risiken in Russland steigen

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Die weltweite Zivilluftfahrt hat im vergangenen Jahr laut einer Analyse des Hamburger Flugunfallbüros Jacdec an Sicherheit gewonnen. Allerdings weist die Untersuchung auch auf steigende Risiken in Russland hin. Durch die Sanktionen fehlen Ersatzteile für die westlichen Flugzeuge, was dazu führt, dass Wartungen verzögert und Sicherheitsvorschriften vernachlässigt werden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dadurch werde die Wahrscheinlichkeit für technikbedingte Unfälle in Russland zunehmend größer. Die Jacdec-Datenbank verzeichnete im letzten Jahr 1001 Unfälle und Zwischenfälle, was dem Niveau vor der Corona-Pandemie entspricht. Bei 45 Flugzeug-Totalverlusten kamen weltweit 124 Menschen ums Leben. Das sind 109 weniger als im Vorjahr und 233 weniger als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Im Januar 2023 starben 72 Menschen beim Absturz eines Passagierflugzeugs ATR 72-500 während des Landeanflugs auf den Pakhora International Airport in Nepal. Generell sind die Opferzahlen seit den 1980er Jahren rückläufig, obwohl der Flugverkehr zunimmt. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat für 2023 insgesamt 80 Todesopfer prognostiziert, wobei nur Flugzeuge mit einer Mindestbestuhlung von 14 Sitzen berücksichtigt wurden. Jacdec behandelt auch Unfälle mit kleineren Airlines, jedoch nicht die allgemeine Luftfahrt. Jacdec stuft die arabische Emirates und die niederländische KLM als besonders sichere Fluggesellschaften für das vergangene Jahr ein. Die Lufthansa belegte den 13. Platz im globalen Sicherheitsranking der 25 Airlines mit der höchsten Verkehrsleistung. Etihad, Vorjahressiegerin, wurde nicht bewertet, da sie zu wenige Flüge absolvierte, um erneut in die verkehrsstärksten 25 Gesellschaften zu kommen. Japan Airlines, die am Dienstag in Tokio in einen Zusammenstoß verwickelt war, erhielt ebenfalls eine 'sehr gute' Sicherheitsbewertung für 2023, wie ein Sprecher bestätigte. Alle 367 Insassen und 12 Crew-Mitglieder konnten sich aus dem brennenden Airbus A350 retten. Die fünf Todesopfer aus dem Flugzeug der japanischen Küstenwache werden in der Statistik für dieses Jahr erfasst. Der Jacdec-Risiko-Index basiert auf der Unfallhistorie der Fluggesellschaften in den letzten 30 Jahren, der spezifischen Flugumgebung und weiteren Risikofaktoren. Theoretisch ist ein Wert von 100 möglich, den jedoch auch die besten Gesellschaften nicht erreichen. Entscheidend sind die von den Airlines zurückgelegten Passagierkilometer: Je mehr unfallfreie Kilometer eine Fluggesellschaft zurücklegt, desto geringer ist das Risiko und somit sicherer ist sie im Ranking.
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