Satellitenkonsolidierung: SES übernimmt Intelsat in einer milliardenschweren All-Aktien-Transaktion

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In einer strategischen Großbewegung hat SES, das in Luxemburg ansässige Satellitenunternehmen, seinen US-amerikanischen Wettbewerber Intelsat in einem All-Aktien-Deal für 3,1 Milliarden Dollar übernommen. Mit dieser Übernahme, die Intelsat mit einem Unternehmenswert von 5 Milliarden Dollar bewertet, schlägt SES ein neues Kapitel im Satellitenkonsolidierungsbuch auf. Zwei der bisherigen Talks zwischen den Unternehmen aus dem letzten Jahr führen nun zu einer Vereinigung, welche synergistische Vorteile von 2,4 Milliarden Euro verspricht und SES zum verstärkten Multi-Orbit-Betreiber macht. In einer Branche, die von Firmenzusammenschlüssen geradezu durchdrungen wurde, steht diese neueste Fusion im Zeichen des Wettbewerbs gegen neue Rivalen wie Elon Musks Starlink. So haben beispielweise Eutelsat und OneWeb sowie Viasat und Inmarsat ebenfalls Fusionsverträge unterzeichnet, um ihre Positionen in dem wettbewerbsintensiven Sektor zu festigen. Während neue Spieler wie das von SpaceX betriebene Starlink oder das noch nicht kommerziell gestartete Amazon-Projekt Kuiper den etablierten Anbietern das Leben schwer machen, sieht sich SES als Betreiber von über 100 geostationären und 26 mittelorbitalen Satelliten gut aufgestellt, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen, der von sinkenden Einnahmen aus dem Rundfunkgeschäft und dem Bedürfnis nach hochleistungsfähigem Breitband auch in abgelegenen Gebieten geprägt ist. Der neue SES-CEO Adel Al-Saleh sieht in der Skala und Multi-Orbit-Fähigkeit Schlüsselfaktoren für den Erfolg. Das fusionierte Unternehmen erwartet einen Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro und bereinigte EBITDA-Erträge von 1,8 Milliarden Euro. Al-Saleh betonte, dass 60 Prozent des Umsatzes der neuen Gruppe aus wachstumsstarken Geschäftsbereichen kommen sollen. Trotz der positiven Zukunftsaussichten reagierte der Markt zunächst verhalten auf die Nachrichten der Fusion, was sich in einem temporären Rückgang der SES-Aktien im Morgengeschäft um 12 Prozent äußerte. Intelsat, das 2020 Konkurs anmeldete und sein Geschäft radikal umstrukturierte, hat laut CEO David Wajsgras nach Jahren des Rückgangs wieder ein Wachstum erzielt. Die Wiederaufnahme der Fusionsthematik wird von den Unternehmen sowie deren Management als erfolgversprechende Wendung beschrieben. Die Transaktion unterliegt noch den regulatorischen Genehmigungen und soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden. Der Deal wird über vorhandene Barmittel sowie die Emission von neuer Schuld finanziert. Der konsolidierte Hauptsitz von SES wird weiterhin in Luxemburg verbleiben, mit wesentlichen Geschäftsaktivitäten in den USA.
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