Ryanair setzt auf Expansion trotz deutscher Luftverkehrssteuer

Eulerpool News
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Die irische Fluglinie Ryanair feiert 25 Jahre seit ihrem ersten Flug zum Hunsrück-Flughafen Hahn und blickt auf eine bemerkenswerte Wachstumsphase zurück, in der sie sich zum größten europäischen Fluganbieter entwickelte. Trotz einer Passagierzahl von 184 Millionen pro Jahr und einer fortlaufenden Erhöhung der Flottenkapazität bleibt die kleine Basis in Deutschland relevant im Ryanair-Netzwerk. Die Beziehung zwischen dem Land, den sich wandelnden Flughafenbetreibern und der Airline war indes nicht frei von Missstimmungen. Dara Brady, Marketingleiter bei Ryanair, äußert bei der Jubiläumsfeier, dass die Airline und der deutsche Luftverkehrsmarkt ohne die hohen Steuern und Gebühren noch weitaus größeres Potenzial hätten. Er prangert in diesem Zuge die künftige Luftverkehrssteuer sowie zusätzliche Kosten an, die in Deutschland beim Start eines Fluges entstehen und kritisiert die mangelnde strategische Ausrichtung der Regierung in diesem Bereich. Konkurrierende Fluglinien wie Wizz Air und Easyjet meiden aktuell ebenfalls den deutschen Markt zugunsten renditestärkerer Alternativen. Ryanair plant derweil, die Flotte um insgesamt 300 Boeing 737-Jets zu erweitern, die in verschiedenen Ländern wie Spanien, Italien oder Polen zum Einsatz kommen sollen, wo geringere Kosten locken. Zudem wurden neue Inlandsrouten in Marokko eingeführt. Im deutschen Luftverkehrsmarkt, der nach wie vor Schwäche zeigt, liegt das Flugangebot der Direktfluggesellschaften bei 78 Prozent des Vorkrisenniveaus. Trotzdem positioniert Ryanair zum Jubiläum ein weiteres Flugzeug am Hahn und untermauert die Bedeutung der Partnerschaft mit dem Airport, der auch eine Wartungseinheit der Airline beheimatet. Dabei bleibt Ryanair seiner Linie treu, Investitionen im Auge zu behalten und Kosten konsequent zu optimieren. Während der Flughafen Hahn früher bis zu elf Ryanair-Maschinen beherbergte, bestätigt Flughafenchef Rüdiger Franke die Airline als starken und zuverlässigen Partner, mit dem eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Standorts angestrebt wird. Größere Veränderungen am Hahn scheinen jedoch mit Vorsicht behandelt zu werden, was frühere Erfahrungen widerspiegeln, bei denen Ryanair gegen zusätzliche Gebühren rigoros Widerstand leistete. Die Strategie der Fluggesellschaft bleibt agil: Je nach Marktbedingungen kann es zu Verlagerungen von Flugzeugen kommen, wie es die vorübergehende Verlegung eines Großteils der Flotte zum Flughafen Frankfurt zeigte. Brady schließt eine Rückkehr zu den teuren Terminals von Frankfurt in der nahen Zukunft aus und setzt stattdessen auf bestehende Standorte in Deutschland, um den Marktanteil perspektivisch zu steigern.