Rückschlag für ukrainische Truppen: Verlust von Stellung bei Cherson

Ukrainische Streitkräfte haben eine mühsam erkämpfte Position am östlichen Ufer des Dnipro-Flusses, nahe der südlichen Stadt Cherson, verloren. Dies geschah nach monatelangen, heftigen Kämpfen um ein kleines Stück Land, das laut einigen ukrainischen Soldaten und Militärexperten von vornherein als wenig aussichtsreich eingestuft worden war. Am Mittwochabend erklärte das ukrainische Militär, dass die Kämpfe am östlichen Ufer des Dnipro weitergingen, die meisten Hauptstellungen im Dorf Krynky jedoch durch intensives und andauerndes feindliches Feuer zerstört worden seien. Diese Stellungnahmen erfolgten nach Berichten ukrainischer Medien, dass die Truppen sich aus dem nun in Trümmern liegenden Dorf zurückgezogen hätten. Die Offensive zur Errichtung eines Brückenkopfes am russisch kontrollierten östlichen Dnipro-Ufer galt von Beginn an als umstritten. Eingeleitet im vergangenen Herbst, sollte sie eine neue Front im Süden eröffnen, Moskaus Logistik stören und russische Truppen binden. Doch Militärexperten warnten, dass diese Operation, die gefährliche Flussüberquerungen benötigte, logistisch anfällig sei und kaum zu schnellen Durchbrüchen führen würde. Ukraine Erfolge beschränkten sich auf kleine Gebiete nahe dem Fluss, wobei Krynky die bedeutendste Errungenschaft war. Die andauernden Kämpfe um die Sicherung der Position führten zu wachsendem Unmut unter den beteiligten Soldaten. Sie beschrieben die Operation als brutal und sinnlos. Soldaten auf Booten waren leichte Ziele für russische Drohnen und Mörser. Nach der Landung auf dem östlichen Ufer fanden sie keine Deckung, da das bombardierte Gelände in eine Masse aus Schlamm und zerstörten Häusern verwandelt worden war. "Aus militärischer Sicht fällt es mir schwer, einen Grund für diese Operation zu finden," kommentierte Emil Kastehelmi, Militärexperte der finnischen Black Bird Group. "Unabhängig von den ursprünglichen Zielen der Operation wurden diese höchstwahrscheinlich nicht erreicht."