Rückgang der Renditen: Bundesanleihen legen zu

Eulerpool News
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In einer bemerkenswerten Trendumkehr haben die Kurse deutscher Bundesanleihen zum Wochenabschluss eine deutliche Erholung erfahren und sorgten für aufatmende Investoren. Der vorwiegend gehandelte Euro-Bund-Future kletterte am späten Freitagnachmittag um 0,48 Prozent auf 130,32 Zähler, während die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen parallel dazu auf 2,57 Prozent sanken. Die Anleihen notierten damit leicht unter dem am Vortag erreichten Jahreshoch seit November. Dieser Kursanstieg interpretieren Marktbeobachter als eine natürliche Korrektur nach einer Phase steigender Renditen im Wochenverlauf. Selbst neue US-Daten zur Preisentwicklung lieferten keine Impulse, die eine Fortsetzung dieses früheren Renditeanstiegs hätten stützen können. Die Veröffentlichung der jüngsten Preissteigerungsrate in der größten Volkswirtschaft der Welt, ablesbar am Personal Consumption Expenditures (PCE) Preisindex, offenbarte eine leicht über den Marktprognosen liegende Teuerungsrate. Die im März verzeichnete Jahresrate kletterte auf 2,7 Prozent und übertraf die durch Analysten anvisierten 2,6 Prozent. Selbst die Kernrate, welche die volatilen Preiskomponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, erreichte mit 2,8 Prozent ein robustes Niveau. Der PCE-Index genießt bei der US-Notenbank (Fed) Präferenz, wenn es um die Einschätzung der Inflationslage geht. Trotz eines generellen Trends abnehmender Inflation in den Vereinigten Staaten bleibt die Preissteigerung hartnäckig. Die Fed hält an ihrer restriktiven Haltung fest, um die Inflation wirksam zu bekämpfen, weswegen mit einer Zinssenkung frühestens im Spätsommer gerechnet wird. Dies führt zu dem aktuellen Phänomen, dass trotz leicht höherer Inflationsraten als erwartet, keine zusätzlichen Renditeschübe bei Staatsanleihen zu verzeichnen sind.