Rückgang der japanischen Wirtschaft stellt Herausforderung für Geldpolitik dar

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Die japanische Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal diesen Jahres einen unerwarteten Dämpfer, welcher vor dem Hintergrund einer anhaltenden Schwäche im Konsumsektor ein Hindernis für die Zentralbankpläne zur Straffung der Geldpolitik darstellt. In den ersten drei Monaten schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf Jahresbasis um 2 Prozent und lag damit deutlich über den Prognosen von Analysten. Diese Daten wurden von Japans Kabinettsbüro am Donnerstag vorgelegt. Im Vergleich zum Vorquartal ergab sich ein Rückgang um 0,5 Prozent. Zuvor war das BIP im letzten Quartal stabil geblieben, nachdem es im Zeitraum von Juli bis September um 0,9 Prozent gefallen war. Die Haushaltsausgaben, die mehr als die Hälfte der wirtschaftlichen Leistung Japans ausmachen, sanken im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent. Damit setzt sich der Trend des Konsumrückgangs zum vierten Mal in Folge fort, angetrieben von steigenden Lebensmittel- und Energiekosten durch einen schwächeren Yen. Ebenfalls rückläufig waren die Ausgaben der Unternehmen, die im Berichtszeitraum um 0,8 Prozent nachgaben. Die schwach ausfallenden Wirtschaftsdaten könnten es der Bank of Japan (BoJ) erschweren, die lange Periode der Deflationsbekämpfung zu beenden und den Weg für Zinserhöhungen zu ebnen – ein Schlüsselziel der Zentralbank. Die BoJ beendete im März die Negativzinspolitik und erhöhte damit erstmals seit 2007 die Kreditkosten. Besondere Sorgen bereiten die Reallohndaten, die nach Anpassung an die Inflation einen Rückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aufweisen – ein Trend, der sich nun über 24 Monate erstreckt. BoJ-Offizielle setzen ihre Hoffnung auf kräftige Lohnsteigerungen, die von Japans größten Arbeitgebern versprochen wurden. Voraussichtlich könnten diese später im Jahr zu einer Erholung der Binnennachfrage beitragen. Die BoJ sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, die Zinsanhebungen zu beschleunigen – insbesondere weil der Yen trotz erheblicher Interventionen des Finanzministeriums, welches geschätzte 59 Milliarden Dollar zur Stärkung der Währung ausgab, weiterhin gegenüber dem Dollar an Wert verlor. Zudem beeinträchtigten Produktionsstörungen bei Automobilherstellern, ausgelöst durch einen Sicherheitsskandal bei der Toyota-Tochter Daihatsu, sowie die Folgen eines Erdbebens auf der Noto-Halbinsel an Neujahr die Wirtschaftsleistung des Quartals negativ.
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