RTX: Starkes Quartal trotz Herausforderungen

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX verzeichnete im zweiten Quartal beeindruckende Ergebnisse infolge einer robusten Nachfrage sowohl im Luftverkehr als auch bei Rüstungsaufträgen. Pratt & Whitney, die Tochtergesellschaft für Triebwerke, profitierte von steigenden Umsätzen aus der Wartung und Reparatur ihrer Produkte. Auch der Rüstungsanbieter Raytheon konnte mit den gefragten Patriot-Flugabwehrsystemen und Stinger-Flugabwehrraketen punkten. Dies führte dazu, dass die RTX-Aktien am Donnerstag im vorbörslichen US-Handel um mehr als drei Prozent zulegten. Die Quartalsbilanz zeigt, dass die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 19,7 Milliarden US-Dollar (18,3 Milliarden Euro) gestiegen sind. Allerdings sank der Nettogewinn um gut 90 Prozent auf 111 Millionen Dollar, aufgrund von Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten mit der US-Regierung. Bereinigt um diese Sondereffekte, blieb der Überschuss stabil bei 1,9 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr hebt RTX die Umsatzprognose leicht auf 78,75 bis 79,5 Milliarden Dollar an, während der bereinigte Gewinn je Aktie auf 5,35 bis 5,45 Dollar geschätzt wird. Beim freien Finanzmittelfluss bleibt das Management wegen bevorstehender Zahlungen aus Rechtsstreitigkeiten vorsichtiger und rechnet nun mit rund 4,7 Milliarden Dollar statt 5,7 Milliarden. Dennoch kämpft der Konzern weiterhin mit einem kostspieligen Rückruf tausender Getriebefan-Triebwerke für Airbus-Jets. Diese Belastung teilen sich Pratt & Whitney und ihr deutscher Partner MTU. Betroffen sind vor allem die Airbus-Mittelstreckenjets der Modellfamilie A320neo sowie die kleineren Airbus-Typen A220 und E2-Jets von Embraer. Aufgrund eines problematischen Metallpulvers in den Turbinenscheiben müssen sämtliche Triebwerke dieses Typs in die Werkstatt, was reparaturtechnisch einige Jahre in Anspruch nehmen wird.