Produktivitätssteigerung: Europas Weg zum Wachstum?

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Europäische Wirtschaftsführer und Zentralbanken stehen vor einer Herausforderung: die Lücke in der Produktivität im Vergleich zu den Vereinigten Staaten zu schließen, um weiteres Wirtschaftswachstum nicht zu verpassen. Insbesondere Erik Thedéen, der Gouverneur der schwedischen Zentralbank 'Riksbank', erörterte die Notwendigkeit einer intensiveren Beschäftigung mit dieser Thematik. Schweden konnte in den vergangenen sechs Jahren eine robuste Wirtschaft vorzeigen, bleibt jedoch hinter den USA – insbesondere, was das Produktivitätswachstum betrifft – zurück. Laut Thedéen leistet die US-Wirtschaft Bemerkenswertes insbesondere in Hinsicht auf die Produktivität, was ein entscheidendes Signal für europäische Politiker sein sollte. Die USA übertreffen die Produktivitätszuwächse Europas deutlich, was Debatten über die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber Konkurrenten wie den USA und China anregt. Seit dem Jahr 2000 stieg die Produktivität in der Eurozone und Schweden um circa 20 bzw. 35 Prozent, in den USA hingegen um nahezu 60 Prozent. Die Geldpolitik Europas divergiert zunehmend von jener in den USA, wie jüngst durch die erste Zinssenkung der 'Riksbank' seit acht Jahren unterstrichen wurde. Die Zinssenkung der schwedischen Zentralbank auf 3,75 Prozent weicht von den Signalen der 'Federal Reserve' ab, welche kürzlich auf längerfristig höhere US-Zinsen hinwies. Dazu komplementär lässt die Europäische Zentralbank verlautbaren, dass Zinssenkungen bereits im Juni anstehen könnten. Während Europas Führungspersönlichkeiten über die wirtschaftlichen Auswirkungen einer vorzeitigen Zinssenkung nachdenken, ruft der beeindruckende Produktivitätsvorsprung der US-Wirtschaft Besorgnis hervor. Nicolai Tangen, Vorstand des norwegischen Ölfonds, beschrieb Europas Ambitionen im Vergleich zu den USA als verhaltener, was als weiterer Ansporn für eine Steigerung der Produktivität in Skandinavien gesehen wird, um hohe Löhne und solides Wachstum zu sichern. Thedéen äußerte sich zur US-Wirtschaft, die eine größere Wettbewerbsherausforderung für Schweden darstellen könnte als die Wechselkursschwankungen der Krone. Dabei könnte die Wirtschaftsleistung der USA – sofern sie weiterhin stark bleibt – die Diskrepanz in Produktivität und Wachstum gegenüber Schweden erweitern. Die Geldpolitik der 'Riksbank' hat weitreichende Bedeutung im globalen Bankenwesen. Mit der Reflektion auf historische Ereignisse wie die vorangegangenen Zinserhöhungen nach der Finanzkrise und der Konfrontation mit Inflationskritik aufgrund verzögerter Reaktion auf steigende Energiepreise im Jahr 2022, zeigt Thedéen auf, dass es keinen institutionellen Nachhall aus dieser Zeit gibt. Vielmehr konzentriere sich die 'Riksbank' darauf, aktuelle Bedingungen möglichst akkurat einzuschätzen und aus vorangegangenen Fehleinschätzungen zu lernen. Dabei beobachtet man aufmerksam die Zeichen aus den USA, da größere Verzögerungen in der amerikanischen Geldpolitik auch fernerhin Druck auf das weltweite Zinsgefüge ausüben könnten. Schlussendlich betont Thedéen die Abhängigkeit der Zentralbanken von den Weichenstellungen ihrer internationalen Entsprechungen und erwägt, dass sich die Rollen in Zukunft auch umkehren könnten.
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