Politische Wettmärkte im Fokus: US-Gericht stoppt Handelsstart von Kalshi-Derivaten

Der Versuch, in den USA auf das Ergebnis der Wahlen 2024 über eine staatlich regulierte Derivatebörse zu wetten, stieß erneut auf erhebliche Hindernisse. Ein Bundesberufungsgericht erließ am späten Donnerstag eine Verfügung, die den Handel mit politischen Derivaten von Kalshi Inc. vorerst einfriert. Zuvor hatte das Unternehmen den Handel mit diesen Verträgen am selben Tag gestartet, nur um wenige Stunden später nach dem Gerichtsbeschluss wieder zu stoppen. Nun muss das US-Berufungsgericht für den DC Circuit entscheiden, ob Kalshi den Handel fortsetzen darf oder ob die Verträge bis zu weiteren rechtlichen Klärungen, möglicherweise bis zu den Wahlen im November, eingefroren bleiben. Diese Entscheidung könnte bereits am Montag fallen. Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) hatte ein Urteil einer unteren Instanz angefochten, welches Kalshi gestattet hatte, Wetten bis zu 100 Millionen Dollar auf die politische Kontrolle des Repräsentantenhauses und des Senats nach den Wahlen anzubieten. Die CFTC hatte Kalshi zuvor daran gehindert, diese Derivateverträge anzubieten, mit der Begründung, sie habe die Befugnis, den Handel mit Derivaten zu verbieten, die "Terrorismus, Attentate, Krieg" oder "Glücksspiele" betreffen, wenn sie diese für nicht im öffentlichen Interesse befindlich hält. Der Bezirksrichter widersprach jedoch dieser Auffassung. Sowohl Kalshi als auch die CFTC haben sich bisher nicht zu den neuesten Entwicklungen geäußert. In einem Antrag zur Aussetzung des Handels erklärte die CFTC: "Sobald der Handel mit Kalshis Wahlkontrakten beginnt, auch wenn nur kurzfristig, besteht ein akutes Risiko einer kurzfristigen Manipulation der Wahlmärkte und Bedrohungen der Wahlintegrität." Kalshis Anwälte wiesen diese Vorwürfe in einem Schreiben an das Gericht als "unbegründet und haltlos" zurück und betonten, dass bereits Millionen von Dollar in unregulierten Märkten für Wahlwetten gehandelt werden.