PC-Markt stagniert trotz KI-Hype: China als Bremsklotz, USA im Aufwind

Der weltweite PC-Markt verzeichnet im dritten Quartal einen Rückgang, obwohl in den USA und Japan Wachstumsimpulse zu beobachten waren und weltweit der Hype um KI-gestützte PCs zunahm. Laut Gartner sanken die PC-Lieferungen im Vergleich zum Vorjahr um 1,3% und erreichten 62,9 Millionen Einheiten, nachdem sie im Vorjahreszeitraum 63,8 Millionen Einheiten betragen hatten. Insbesondere in China brach die Nachfrage um 10% ein, was primär auf den verminderten Bedarf bei staatlichen Einrichtungen zurückzuführen ist. Auch in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sind die Lieferungen um 1,5% zurückgegangen. Hier trugen verschiedene Ereignisse wie Wahlen in Großbritannien und Frankreich sowie die Olympischen Spiele zur Ablenkung der Konsumenten bei. Anders hingegen in den USA, mit einem Anstieg um 5,6%, und in Japan wurde gar ein zweistelliges Wachstum erzielt. Der PC-Markt versucht nun, sich von einem längeren Rückgang zu erholen, welcher nach dem pandemiebedingten Boom einsetzte. Dieser Boom führte dazu, dass viele Konsumenten ihre geplanten Käufe vorzogen, was die Nachfrage später einbrechen ließ. Unternehmen, die in der Branche tätig sind, wie etwa Microsoft, Intel, AMD und Nvidia, litten unter dem Abschwung. Microsofts Windows OEM-Verkäufe fielen im zweiten Quartal 2023 um 39%, während Intels Umsatz im ersten Quartal im Bereich Client Computing um 38% sank. AMD verzeichnete gar einen Rückgang von 65% in seiner entsprechenden Sparte. Die derzeitige Absatzflaute fällt mit dem Versuch der PC-Branche zusammen, Computer mit künstlicher Intelligenz auszurüsten. Diese sollen dank neuronaler Verarbeitungseinheiten oder leistungsstarker Grafikkarten KI-Anwendungen lokal ausführen können. Microsoft treibt seine sogenannten Copilot+-PCs voran, doch die erhoffte Nachfragesteigerung bleibt vorerst aus. Analystin Mikako Kitagawa von Gartner äußert, dass der Nutzen von KIs in PCs bislang nicht überzeugt und nicht zu einem Anstieg der Nachfrage geführt hat. Dies könnte auch damit zusammenhängen, dass das Ende des Supports für Windows 10 im Jahr 2025 keine nennenswerte Aktualisierungswelle ausgelöst hat. Dennoch prophezeit Kitagawa, dass PC-Lieferungen insgesamt für das Jahr 2024 an Fahrt aufnehmen und 2025 ein starkes Wachstum erleben werden, wenn es zu einem umfassenden Austausch von Geräten kommt.