Pause nach der Rekordjagd: Anleger warten auf entscheidende geldpolitische Signale

Eulerpool News
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An der Wall Street blieben neue Höchstmarken an diesem Montag aus, nachdem eine beeindruckende Serie von Rekordschlüssen die Börsenwelt zuletzt in Atem hielt. Investoren hielten ihre Füße still und schienen auf den bevorstehenden Arbeitsmarktbericht der USA sowie auf eine viel beachtete Kongressanörung von FED-Chef Jerome Powell zu warten, welche maßgeblichen Einfluss auf die monetäre Richtung nehmen dürften. Vor diesem geldpolitischen Hintergrund richten Marktkenner ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf das Thema Geldpolitik. Die amerikanischen Leitindizes zeigten sich davon leicht beindruckt, wobei der Dow Jones Industrial mit einem Minus von 0,24 Prozent auf 38 992,49 Zähler den Rückgang anführte. Er ist es gewohnt, seit einigen Tagen nicht mehr an der Spitze mitzumischen. Demgegenüber verlor der Nasdaq 100, der ein Schwergewicht der Technologiebranche darstellt, lediglich 0,18 Prozent und landete bei 18 269,62 Punkten – kurz nachdem er am vergangenen Freitag seine Bestmarke setzte. Nur haarscharf an einem erneuten Rekordhoch vorbeigeschrammt ist der S&P 500. Am Ende ließ er kaum merklich um 0,03 Prozent auf 5135,32 Punkte nach. Hier sehen die Volkswirte der Bank of America noch Luft nach oben und haben ihr Jahresendziel für den breit gefächerten Index auf betörende 5400 Punkte hochgesetzt. 'Bullenmärkte gehen mit Euphorie zu Ende, und davon sind wir weit entfernt', so Savita Subramanian, die Aktienstrategin der Bank of America, die zwar von einer Delle ausgeht, aber auch eine starke Jahresendspurt erwartet. Euphorische Stimmung ließe sich vorerst lediglich in Nischen wie der Künstlichen Intelligenz oder im Sektor für Appetitzügler finden. Auch wenn einige Analysten mit einer hoch gelegenen Konsolidierung liebäugeln, betrachtet Thomas Altmann von QC Partners den geschichtsträchtigen Erfolgslauf des S&P 500 mit einer gewissen Skepsis. Mit 16 positiv beendeten Wochen aus den vergangenen 18 Handelswochen verzeichnet der Index allerdings eine bemerkenswerte Stärke. Der Prozessorhersteller Nvidia hingegen erfreut sich weiterhin eines enormen Kurswachstums und übertrifft nun gar das saudi-arabische Energieunternehmen Saudi Aramco in der Weltrangliste der höchsten Unternehmensbewertungen – nur Microsoft thront noch darüber. Nachdem Nvidia kürzlich der elitäre Club der zwei Billionen Dollar schweren US-Technologieunternehmen beigetreten ist, verringerte sich nun sogar die Distanz zur erstplatzierten Apple, nachdem bei letzterer eine EU-Strafe Kursabschläge hervorrief. Für Unruhe sorgte Tesla mit einem spürbaren Rückgang um fast acht Prozent, nachdem die Auslieferzahlen aus dem Werk in Shanghai ein jähes Tief erreichten. Sowohl das chinesische Neujahrsfest als auch ein verschärfter Preiskampf auf dem weltgrößten Markt für E-Autos werden als Gründe genannt. Aufmerksamkeit bei den Firmenpapieren genoss Macy's mit einem fulminanten Sprung von circa 15 Prozent angesichts eines erhöhten Übernahmeangebots durch Arkhouse Management und Brigade Capital. Ferner lieferten Analysteneinschätzungen zur möglichen Kooperation zwischen Lyft und Doordash, bekräftigt durch eine Hochstufung beider Aktien auf 'Outperform' durch RBC-Analysten, einen Auftrieb von jeweils über fünf Prozent. Ein Blickfang waren außerdem Kryptowährungen, insbesondere durch den Anstieg des Bitcoins auf zeitweise über 67 000 Dollar, was die Handelsplattform Coinbase in ein beträchtliches Plus von elf Prozent katapultierte.