Pattsituation in Kairo: Waffenruhe im Gaza-Konflikt bleibt ungewiss

Die diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt haben in Kairo eine schwierige Situation erreicht. Sicherheitskreise berichten von einer festgefahrenen Lage, in der sich keine wesentliche Bewegung abzeichnet. Nach Angaben informierter Kreise verließ die israelische Delegation, die erst vor wenigen Stunden in Kairo eingetroffen war, bereits wieder die Stadt. Auch der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani sowie Vertreter der Hamas, die aus Doha angereist waren, um den Verlauf der Verhandlungen zu beobachten, sind abgereist. Ein führender Vertreter der Hamas betonte, Israel müsse sich an die im Juli getroffenen Vereinbarungen sowie an den Friedensplan von US-Präsident Joe Biden halten. Die Hamas signalisierte ihre Bereitschaft, die bestehenden Abkommen zu erfüllen, einschließlich eines permanenten Waffenstillstands und eines vollständigen Rückzugs der israelischen Truppen aus Gaza. Besonders strittig bleibt jedoch die Frage, ob Israels Truppen im Falle einer Waffenruhe entlang der Grenze zwischen Gaza und Ägypten stationiert bleiben dürfen. Israel zieht eine direkte Verbindung zwischen dieser Grenze und der Versorgung der Hamas mit Waffen. Die Hamas beharrt jedoch auf einem vollständigen Abzug Israels. Die Gespräche wurden am Sonntagmorgen durch gegenseitige Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon überschattet. Diese Vorfälle sollen laut Sicherheitskreisen jedoch keinen direkten Einfluss auf den Verlauf der Verhandlungen gehabt haben. Ein baldiger Durchbruch in den Gesprächen scheint derzeit unwahrscheinlich. Die USA, Katar und Ägypten, die zwischen den Konfliktparteien vermitteln, hatten nach der jüngsten Verhandlungsrunde in Doha zwar von "ernsthaften und konstruktiven" Gesprächen berichtet und einen "Überbrückungsvorschlag" erwähnt, um die Differenzen zu verringern. Ein konkreter Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht jedoch noch aus.