Paris betont Dringlichkeit der EU-Kapitalmarktunion für private Anleger

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In einer frischen Initiative zur Stärkung der europäischen Kapitalmärkte plädiert das französische Wirtschaftsministerium für beschleunigte Fortschritte hin zu einer vollständig integrierten Kapitalmarktunion innerhalb der Europäischen Union. Das Ziel, so das Kernanliegen des von Frankreich vorgelegten Positionspapiers, ist es, attraktive langfristige Anlageprodukte für EU-Bürger zu schaffen, um das erhebliche private Sparvermögen - etwa 35 Billionen Euro schwer – vermehrt in europäische Investitionen zu lenken und zugleich den Kapitalabfluss in nicht-europäische Fonds einzudämmen. Eine solche Umorientierung der privaten Anlagestrategie hätte den Effekt, dass die Früchte der Wertschöpfung europäischer Unternehmen nicht überwiegend an das Ausland abgegeben werden. Vielmehr könnten Sparer in der EU von den Wachstumspotenzialen innerhalb der eigenen Wirtschaftsräume direkt profitieren. Präsident Emmanuel Macron tritt vehement für eine rasche Verwirklichung dieser Pläne ein und verweist auf das Defizit, dass europäische Ersparnisse in einem nicht unerheblichen Umfang – geschätzt etwa 300 Milliarden Euro jährlich – über Staatsanleihen oder Risikokapital in die Vereinigten Staaten fließen. Eine solche Kapitalflucht sieht er als inakzeptabel an. Die Kapitalmarktunion selbst ist eine längerfristige Brüsseler Agenda mit dem Zweck, bürokratische Barrieren, die innerhalb der EU-Mitgliedstaaten bestehen, zu beseitigen und somit Unternehmen erleichterte Finanzierungsmöglichkeiten zu bieten. Zudem soll ein verstärktes Engagement von Kleinanlegern in den europäischen Finanzmärkten gefördert werden, um vor allem im Bereich des ökologischen und digitalen Wandels ausreichend Kapital generieren zu können. Trotz bisher zögerlicher Fortschritte bekräftigen nun die europäischen Staats- und Regierungschefs den Willen, dieses ambitionierte Projekt entschieden voranzutreiben.