Optimistischer Start in den Börsentag - Pharma- und Telekom-Titel unter Druck

  • Europäische Börsenindices zeigen positive Entwicklung
  • Schwache Konjunkturdaten aus den USA erhöhen Zinssenkungshoffnungen

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Die europäischen Anleger zeigten sich am Donnerstag optimistisch, was sich in einer positiven Entwicklung der Börsenindizes widerspiegelte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,44 Prozent auf 4.987,79 Punkte und setzte damit seine positive Entwicklung vom Vortag fort. Auch der französische Cac 40 legte um 0,75 Prozent auf 7.689,13 Zähler zu. Am Tag der britischen Unterhauswahl verzeichnete der FTSE 100 ein Plus von 0,67 Prozent und erreichte 8.225,96 Punkte. Die Wahl könnte jedoch historisch werden, da Premierminister Rishi Sunak und seine Konservative Partei vor einer möglichen Niederlage stehen. Meinungsforscher prognostizieren einen deutlichen Sieg der sozialdemokratischen Labour-Partei unter der Führung von Keir Starmer. Erste Prognosen werden nach Schließung der Wahllokale um 23 Uhr erwartet. Die jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus den USA nährten die Hoffnung der Anleger auf eine enttäuschende Arbeitsmarktbilanz am Freitag. Eine solche Entwicklung würde der US-Notenbank Fed Argumente für eine baldige Zinssenkung liefern. Das Protokoll zur letzten Zinssitzung der Fed zeigte, dass die Mitglieder unterschiedliche Erwartungen an die Zahl der Zinssenkungen im laufenden Jahr haben. Im europäischen Branchenvergleich waren am Donnerstag vor allem die zinssensiblen Banken, Versicherer und Finanzdienstleister gefragt, zu denen auch Börsenbetreiber zählen. Im Gegensatz dazu zeigten sich die defensiven Aktien der Versorger, Einzelhändler und Telekommunikationsunternehmen eher schwach. Roche war einer der Verlierer des Tages und schloss mit einem Kursverlust von 1,5 Prozent am unteren Ende des Swiss Market Index (SMI). Der Pharmakonzern erlitt eine herbe Niederlage in der Forschung, da das neuartige Krebsmittel Tiragolumab in einer Kombinations-Studie die gesteckten Ziele verfehlte. Diese Entwicklung ist ein Rückschlag für Roche, das große Hoffnungen auf den neuen Wirkstoff gesetzt hatte. Die Aktien von Ericsson sanken um 1,2 Prozent. Der Netzwerkausrüster musste eine weitere Wertberichtigung von umgerechnet 1,1 Milliarden US-Dollar auf den übernommenen Cloud-Kommunikationsanbieter Vonage bekanntgeben. Bereits im Oktober hatten die Schweden eine Wertberichtigung von 3 Milliarden Dollar mitgeteilt, was zusammen mehr als zwei Drittel des Kaufpreises von 6,2 Milliarden Dollar entspricht. Die Anteilsscheine von Adecco konnten nicht nachhaltig von Berichten profitieren, dass der Personaldienstleister einen Verkauf seiner Tochter Akkodis prüft. Letztlich wurde ein knappes Minus verzeichnet. Adecco würde sich damit nach nur etwas mehr als zwei Jahren von seiner Technologieberatungseinheit trennen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.
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