Offshore-Windkraft vor neuem Boom: Deutsche Branche in Aufbruchsstimmung

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Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland steht an der Schwelle zu einem neuen Boom. Nachdem der Ausbau zuletzt ins Stocken geraten war, soll nun kräftig Tempo gemacht werden, um die Klimaziele zu erreichen und den steigenden Bedarf, der durch den Ausstieg aus Kohle- und Atomenergie entsteht, zu decken. Die Anrainerstaaten der Nordsee haben sich darauf verständigt, das Meer bis 2050 zum 'grünen Kraftwerk Europas' auszubauen und Offshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von mindestens 300 Gigawatt zu installieren. Deutschland selbst hat seine Ziele für den Offshore-Ausbau deutlich angehoben und strebt nun an, bis 2030 mindestens 30 Gigawatt und bis 2045 mindestens 70 Gigawatt an Kapazitäten zu erreichen. Die Offshore-Industrie sieht in dieser Entwicklung eine große Chance, stellt sich aber auch einigen Herausforderungen. Zum einen stehen Naturschützer dem vorgegebenen Tempo mit Sorge gegenüber. Eine 'rücksichtslose Industrialisierung' der Nordsee könnte nach Ansicht des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die Natur führen. Die Branche selbst fordert daher einen vernünftigen Dialog zwischen dem Naturschutz, der Fischerei und der Offshore-Branche, um eine schwindende Akzeptanz zu vermeiden. Zudem ist die Offshore-Industrie mit globaler Konkurrenz konfrontiert, was zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Errichterschiffen, Kabelwerken und Turbinenwerken führen kann. Auch der Fachkräftemangel in der Branche ist ein Problem. Es fehlt sowohl auf See als auch an Land an qualifiziertem Personal, insbesondere hochspezialisierten Fluggerätemechanikern. Dennoch sind die Unternehmen optimistisch und sehen die Offshore-Windkraft als einen stark wachsenden Wirtschaftszweig. Die deutsche Branche ist hochprofessionell und hochmotiviert, den Ausbau voranzutreiben. Die Unternehmen suchen intensiv nach Personal und setzen dabei auch auf Zuwanderung. Die Bürokratie ist jedoch ein Hindernis, das den Aufbruch dämpft. Trotzdem gibt es bereits positive Anzeichen: Die Windparks ändern ihre Logistikkonzepte und es ist ein Trend zu erkennen, dass sich das Flugvolumen durch vermehrte Helikopter-Flüge erhöht. In Zukunft werden die Windparks auf der Nordsee voraussichtlich weiter draußen gebaut werden, was die Erreichbarkeit nur noch per Hubschrauber ermöglicht. Die deutsche Offshore-Industrie steht somit vor großen Herausforderungen, hat aber auch vielversprechende Aussichten. Mit einem verstärkten Ausbau der Offshore-Windenergie können die Klimaziele erreicht und die Energiewende weiter vorangetrieben werden. Die Offshore-Branche ist hoch professionell und hoch motiviert, den Ausbau erfolgreich umzusetzen.
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