Ölpreis-Rally: Tensionen im Nahen Osten treiben Rohölmärkte

Die Rohölmärkte erlebten diese Woche mit einem Anstieg von 9% bei den Crude-Futures ihren stärksten Zuwachs seit März 2023. Die Spannungen im Nahen Osten, insbesondere Israels Drohungen gegen den Iran nach einem Raketenangriff, haben den Preisanstieg befeuert. Händler setzen zunehmend auf Ölpreise von 100 USD pro Barrel, was die Wetten auf Brent-Rohöl auf ein Fünfwochenhoch steigen ließ. Claudio Galimberti von Rystad Energy betonte, dass Händler das Risiko einer erheblichen Angebotsunterbrechung klar einpreisen. Die Spannungen erreichen ein Niveau, das seit vier Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurde. Angesichts Irans Rolle als globaler Öllieferant, der täglich über drei Millionen Barrel produziert, könnte eine Angebotsunterbrechung die Preise weiter antreiben. Bill Baruch von Blue Line Futures beschrieb dies als „Game Changer“. Exxon Mobil, Chevron und Shell könnten laut Galimberti von dieser Entwicklung profitieren, da sie weniger stark im Nahen Osten engagiert sind. Dies zeigt sich auch an der Börse: Exxons Aktien erreichten ein Allzeithoch, während Chevron ebenfalls solide Gewinne verzeichnete. Berichterstatter an der Wall Street diskutieren bereits das Risiko einer Eskalation, beispielsweise durch eine Blockade der Straße von Hormus, die knapp 30% des weltweiten Ölhandels ausmacht. Goldman Sachs warnte vor erheblichen Auswirkungen auf die Energiemärkte und prognostiziert steigende Ölpreise sowie einen Anstieg der Inflation, sollten kritische Routen unterbrochen werden. Analysten sind sich einig, dass das gesteigerte Risiko nicht nur im Energiesektor spürbar sein wird. Paul Christopher vom Wells Fargo Investment Institute erwartet eine Verschiebung in sichere Häfen, was den USD, den japanischen Yen sowie den Schweizer Franken stärken könnte und gleichzeitig die Aktienmärkte schwächt.