Öl- und Pharma-Aktien sorgen für Erholung an den europäischen Börsen

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Die europäischen Börsen konnten sich am Donnerstag nach den Vortagesverlusten wieder erholen. Die steigenden US-Futures trugen zu dieser Gegenbewegung bei. Der EuroStoxx 50 gewann am späten Vormittag 0,3 Prozent auf 4461,61 Punkte. Der französische Cac 40 zog um 0,32 Prozent auf 7435,74 Zähler an, während der britische FTSE 100 kaum verändert tendierte. Die Erholung blieb bislang jedoch überschaubar, nachdem die Märkte am Vortag deutliche Verluste erlitten hatten. Bei den Käufen stand die Sicherheit im Vordergrund, wie Marktexperte Andreas Lipkow feststellte. Die Anleger fokussierten sich stark auf Aktien aus den defensiven Branchen. Die ernüchternden Aussagen der US-Notenbank am Vorabend trugen ebenfalls zur Zurückhaltung der Anleger bei. Obwohl im letzten Sitzungsprotokoll der Fed im Jahr 2023 das Ende des Zinserhöhungszyklus zu lesen war, blieben die erlösenden Worte bezüglich einer baldigen Zinswende aus, was die Anleger enttäuschte. Die Gewinner des Tages waren die Ölwerte, die vom Anstieg des Ölpreises profitierten. Die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten trieb die Notierungen nach oben. Auch die defensiven Sektoren der Versorger und der Pharmatitel verzeichneten Gewinne. Die Schweizer Schwergewichte Novartis und Roche bauten ihre Gewinne aus. Unter den Versorgern waren Iberdrola mit einem Plus von 1,4 Prozent besonders gefragt. Auf der anderen Seite des Spektrums befanden sich die Einzelhändler, die am Ende des Feldes rangierten. Eine Gewinnwarnung des britischen Sporthändlers JD Sports setzte ihnen zu. Das Unternehmen senkte seine Gewinnprognose nach einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft. Diese Nachricht ließ auch die Aktien der Geschäftspartner des Sporteinzelhändlers fallen, wobei Adidas überdurchschnittlich nachgab. JD Sports brach an der Londoner Börse um über 22 Prozent ein. Das starke Weihnachtsgeschäft des Einzelhändlers Next nutzte dem Sektor unterdessen wenig, obwohl das Unternehmen seinen Ausblick angehoben hatte. Die positive Reaktion beschränkte sich auf die Next-Aktie, die um 5,3 Prozent anzog. Auch die Reaktion des Autosektors auf neue Zahlen aus den USA war verhalten. Obwohl die Verkaufszahlen am US-Automarkt nach mehreren schweren Jahren wieder anziehen, sind die Spitzenzeiten vor der Corona-Pandemie noch immer nicht in Sicht. Experten erwarten aufgrund der gestiegenen Zinsen und hohen Neuwagenpreise nur geringe Zuwächse für das neue Jahr. Die Aktien von Renault fielen um 0,6 Prozent, während sich die deutschen Branchenwerte besser schlugen. Die deutschen Hersteller können in der aktuellen Situation mehrheitlich wieder punkten und planen, in den kommenden Jahren weiter auf dem zweitwichtigsten Automarkt der Welt anzugreifen.
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