Öffentlicher Dienst: Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Gehalt

  • Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Gehalt für Beschäftigte im öffentlichen Dienst.
  • Verhandlungen beginnen am 24. Januar in Potsdam, mit Abschluss Mitte März angestrebt.

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Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb fordern in den bevorstehenden Tarifverhandlungen eine Gehaltserhöhung von acht Prozent für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, mindestens jedoch 350 Euro pro Monat. Arbeitgeber hatten erheblich weniger vorgeschlagen. "Das werden sicher wieder lange Nächte", bemerkte dbb-Chef Ulrich Silberbach. Er sieht in den Forderungen eine Notwendigkeit angesichts von Personalengpässen und Überlastungen, die das Risiko bergen, im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft abgehängt zu werden. Verdi-Vorsitzender Frank Werneke unterstrich die Bedeutung des öffentlichen Dienstes als Stütze der Binnennachfrage und forderte Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung. Neben Gehaltsanpassungen zählen hierzu auch größere Zeitsouveränität und Entlastung. Zudem haben die Gewerkschaften drei zusätzliche Urlaubstage für alle sowie einen weiteren für Gewerkschaftsmitglieder als Teil ihrer Forderungen präsentiert. Rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte aus diversen Berufsgruppen, darunter Erzieher, Busfahrer und Feuerwehrleute, sind betroffen. Die Gewerkschaften streben an, den neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von zwölf Monaten zeit- und inhaltsgleich auch auf Beamte zu übertragen. Die Verhandlungen für die Länder laufen separat. Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Karin Welge, verwies hingegen auf die angespannte Haushaltslage der Kommunen und schlug ein deutlich geringeres Gehaltsplus vor. Angesichts solcher Differenzen warnte Werneke eindringlich vor zu niedrigen Abschlüssen. Silberbach sieht darin ein Potenzial, die Streikbereitschaft zu erhöhen. Bereits in der vergangenen Tarifrunde 2023 haben die Gewerkschaften eine historische Gehaltserhöhung erzielt, um dem massiven Anstieg der Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken. Damals legte Verdi vielerorts mit gezielten Warnstreiks zentrale Einrichtungen lahm. Die kommenden Verhandlungen sind ab 24. Januar in Potsdam angesetzt, mit einem angestrebten Abschluss Mitte März.
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