Nvidia-Aktie fällt trotz Rekordeinnahmen: Angst vor Techblase wächst

  • Nvidia meldet Rekordumsätze, Aktie fällt trotzdem um bis zu 8 Prozent.
  • Markt zeigt sich vorsichtig und volatil angesichts Bedenken um Tech-Blase.

Eulerpool News·

Der US-Chiphersteller Nvidia konnte seine Umsätze im letzten Quartal auf ein Rekordhoch von 30 Milliarden US-Dollar (22,8 Milliarden Pfund) mehr als verdoppeln. Dennoch erlebte das Unternehmen einen massiven Kurseinbruch seiner Aktien, die im nachbörslichen Handel um bis zu 8 Prozent einbrachen. Dies nährt die Befürchtung einer möglichen Tech-Blase. Die enttäuschte Marktreaktion erfolgte trotz eines Umsatzes, der die durchschnittliche Analystenprognose von 28,9 Milliarden US-Dollar deutlich übertraf. Die Einnahmen Nvidias sind dank eines zunehmenden Interesses an Künstlicher Intelligenz (KI) rasant gestiegen. Die Chips des Unternehmens gelten als die fortschrittlichsten für solche Anwendungen. Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, sagte am Mittwochabend: „Nvidia erzielte Rekordeinnahmen, da globale Rechenzentren das gesamte Computing-Ökosystem mit beschleunigtem Computing und generativer KI modernisieren.“ Nvidia ist zu einer der am meisten beobachteten Aktien der Welt aufgestiegen und gilt als Barometer sowohl für den Gesundheitszustand der Tech-Industrie als auch der US-Wirtschaft insgesamt. Trotz der beeindruckenden Quartalszahlen und der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Wert von 50 Milliarden US-Dollar fiel die Aktie im nachbörslichen Handel um 5,3 Prozent. Michael Ashley Schulman, Chief Investment Officer von Running Point Capital, kommentierte die Ergebnisse als „Indikator für die gesamte Technologiebranche“, was wiederum ein „Indikator für den Rest des Marktes“ sei, da viele Sektoren mittlerweile technologieabhängig sind. Dennoch betonte Keith Buchanan von Globalt Investments die Unsicherheiten: „Niemand weiß, wie lange Nvidia weiterhin positiv überraschen kann, aber es kann nicht ewig so weitergehen.“ Nvidia hat seit 2019 eine bemerkenswerte Aktienrendite von fast 3.000 Prozent verzeichnet, dank der starken Nachfrage nach ihren Grafikprozessoren (GPUs), die zur Schulung von KI-Bots, einschließlich des von OpenAI entwickelten ChatGPT, verwendet werden. Unter der Führung von Huang erreichte Nvidias Marktwert im Juni 3 Billionen US-Dollar und kurzzeitig war das Unternehmen das wertvollste Privatunternehmen der Welt. An anderer Stelle an der Wall Street schlossen die Aktienindizes gemischt: Der S&P 500 fiel um 0,6 Prozent, der Dow Jones um 0,4 Prozent und der technologieintensive Nasdaq Composite um 1,1 Prozent. Zu den stärksten Verlierern zählten auch Apple, Microsoft und Amazon. Ein weiteres Tech-Unternehmen, Super Micro Computer, erlitt Einbußen von 19,1 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass die Einreichung des Jahresberichts verschoben wird. Zum Ende des zweiten Quartals prognostiziert Nvidia einen Umsatz von 32,5 Milliarden US-Dollar, was erneut über den Erwartungen von Wall Street liegt. Doch trotz dieser optimistischen Aussicht zeigt sich der Markt äußerst vorsichtig und volatil, da Anleger die Nachhaltigkeit des jüngsten KI-Hypes in Frage stellen.
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