Nordea Bank: Rückläufiger Gewinn trotz stabilem Zinsüberschuss

Die skandinavische Bank Nordea verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang ihres Gewinns aufgrund eines verlangsamten Anstiegs des Zinsüberschusses und gestiegener Kosten. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf etwa 1,3 Milliarden Euro, wie Nordea am Montag in Helsinki mitteilte. Die Erwartungen der Experten wurden dabei nahezu erfüllt. Der Vorstandsvorsitzende Frank Vang-Jensen bestätigte die Renditeziele für das laufende und kommende Jahr. Aktienrückkäufe sind jedoch erst ab 2025 wieder zu erwarten. Diese Ankündigung enttäuschte den Markt, da mit einem neuen Rückkaufprogramm bereits in 2024 gerechnet worden war. Seit 2021 hat Nordea Aktien im Wert von 5,5 Milliarden Euro zurückgekauft. Die Aktie verlor gegen Mittag gut vier Prozent und befand sich damit am unteren Ende des EuroStoxx 50 Index. Jefferies-Analyst Alexander Demetriou kommentierte, dass die Bank die Erwartungen weitgehend erfüllt habe. Der UBS-Analyst Johan Ekblom wies auf zunehmenden regulatorischen Gegenwind hin, der die Kernkapitalquote in Zukunft beeinträchtigen könnte. Im zweiten Quartal sei diese jedoch besser als erwartet ausgefallen. Obwohl Banken weiterhin von höheren Zinsen profitieren, lässt der positive Effekt langsam nach. Sowohl die europäischen als auch die schwedischen Zentralbanken beginnen, eine lockerere Geldpolitik zu verfolgen, was die Renditen drücken könnte. Der Überschuss aus Nordeas Zinsgeschäft stieg im zweiten Quartal nur noch um vier Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Dies ist ein schwächeres Wachstum im Vergleich zu den Vorquartalen und den Erwartungen der Analysten. Die Gesamterträge stiegen um drei Prozent auf rund drei Milliarden Euro, während sich die Kosten um sechs Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro erhöhten. Nordea, eine der führenden Banken in Nordeuropa, entstand durch die Fusion mehrerer Banken aus Dänemark, Finnland und Schweden.