Neue Hoffnung für Galeria: US-Investoren setzen Segel für Übernahme

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Nachdem die Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof die Schlagzeilen prägte, scheint nun ein Hoffnungsschimmer am Horizont aufzutauchen. In der kommenden Woche wird Stefan Denkhaus, Insolvenzverwalter des Warenhausgiganten, die bevorstehende Übernahme durch ein amerikanisches Konsortium verkünden. Zu diesem Zweck lädt er zur öffentlichen Vorstellung der neuen Eigentümer am Firmensitz in Essen ein. Gerüchte um die Identität der potenziellen Käufer kursierten bereits, und bestätigt haben sich diese durch Informationen aus Verhandlungskreisen: Das Ruder soll eine Gruppe um die NRDC Equity Partners sowie den Geschäftsmann Bernd Beetz übernehmen. Die Hoffnung auf Rettung wird ebenso beflügelt, wie sie die Arbeit von Denkhaus und dem aktuellen CEO von Galeria, Olivier van den Bossche, forciert. Beide stehen vor der Aufgabe, die Belegschaft von dem Deal zu überzeugen. Doch die Historie könnte sich als Hindernis erweisen. Bereits in der Vergangenheit waren sowohl Richard Baker, der Kopf hinter NRDC, als auch Beetz in leitenden Positionen bei dem Warenhauskonzern tätig. Ihre Rückkehr erinnert an frühere Kapitel der Unternehmensgeschichte, die nicht durchweg von Erfolg gekrönt waren. Die Kritik seitens des Handelsexperten Boris Hedde vom IFH Institut ist deutlich: Ohne ein neues, angepasstes Handelskonzept könnte es schwierig werden, Galeria wieder auf den Erfolgspfad zu bringen. Die Herausforderung bestehe darin, Angebote so attraktiv zu gestalten, dass Kunden motiviert werden, in die Innenstädte zu strömen. Hedde erinnert an historische Initiativen wie 'Ab in die Mitte', die genau dieses Ziel verfolgten. In den folgenden Wochen wird Denkhaus alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um die Zukunft von Galeria zu sichern. Viele Fragen bleiben offen: Welche Filialen können erhalten bleiben? Welches Konzept wird verfolgt? Und welche Überzeugungsarbeit wird bei Gläubern und Mitarbeitern notwendig sein? Galeria hat bereits einen massiven Schrumpfungsprozess hinter sich und Filialschließungen belasten nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die Städte selbst. Laut der jüngsten Studie der BBE Handelsberatung stehen viele ehemalige Kaufhäuser noch Jahre nach ihrer Schließung leer – ein weiteres Indiz für die tiefgreifenden Umwälzungen im Einzelhandel. Ein finales Gesamtkonzept muss bis Ende April stehen, bis dahin ist es ein Rennen gegen die Zeit für Denkhaus. Die Gläubigerversammlung wird letztlich über den Insolvenzplan am 28. Mai entscheiden und damit über die Zukunft vieler Menschen und Innenstädte.
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