Neue Führung bei Hamas: Sinwar übernimmt

  • Jihia al-Sinwar wird neuer Anführer der Hamas.
  • Die israelische Armee ist alarmiert und erwartet mögliche Racheaktionen.

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Die Hamas hat ihren neuen Anführer verkündet: Jihia al-Sinwar, der nun den Posten des Leiters des politischen Büros der islamistischen Terrororganisation bekleidet. Diese Entscheidung folgt knapp eine Woche nach der Tötung des bisherigen Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija. Sinwar, ein langjähriges Mitglied der Bewegung, ist seit Jahren eine zentrale Figur innerhalb der Hamas und gilt als Erzfeind Israels. Israels Außenminister, Israel Katz, reagierte scharf auf die Ernennung Sinwars und bezeichnete ihn als 'Erzterroristen'. Laut Katz sei Sinwars Amtsantritt ein weiterer Grund, die Hamas schleunigst zu bekämpfen und zu eliminieren. Sinwar selbst hält sich an einem unbekannten Ort im Gazastreifen auf, möglicherweise in den weitverzweigten Tunnelsystemen der Hamas. Öffentliche Auftritte sind seit dem 7. Oktober nicht bekannt. Die Tötung von Hanija, der in Katars Hauptstadt Doha lebte, fand während eines Aufenthalts in Teheran statt. Der Iran und die Hamas machen Israel für den Anschlag verantwortlich und drohen mit Vergeltung. Diese Ereignisse könnten die ohnehin schwierigen Verhandlungen zu einem Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln noch weiter erschweren. Reaktionen aus der Bevölkerung des Gazastreifens sind gemischt. Während einige Sinwars Aufstieg als das Ende jeglicher Friedensbemühungen sehen, betrachten andere ihn als logische Konsequenz angesichts der gescheiterten Vorschläge für eine friedliche Lösung. Sinwar verbrachte über zwei Jahrzehnte in israelischer Haft, bevor er 2011 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freikam. Seit 2017 ist er eine führende Figur innerhalb der Hamas und seitdem hat sich der militante Flügel der Organisation verstärkt. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat gegen Sinwar einen Haftbefehl wegen schwerer Menschenrechtsverbrechen erlassen. Geboren 1962 im Flüchtlingslager von Chan Junis im Gazastreifen, gehört Sinwar zur Gründergeneration der Hamas. Sein früherer Stellvertreter und militärischer Führer, Mohammed Deif, wurde kürzlich bei einem israelischen Raketenangriff für tot erklärt. Die israelische Armee ist alarmiert und erwartet mögliche Racheaktionen des Irans und seiner regionalen Verbündeten. Ein solcher Schlag könnte eine erhebliche Eskalation der Spannungen bedeuten, wobei Israel auf die Unterstützung der USA und anderer Verbündeter zählen kann. Der jüngste Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem rund 1200 Menschen getötet und 250 entführt wurden, hat Israel zu militärischen Maßnahmen im Gazastreifen gezwungen, die wiederum weltweit auf Kritik stoßen, da zahlreiche Zivilisten betroffen sind.
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