Nemetschek passt Jahresprognose nach Übernahme an

Der Bausoftwarehersteller Nemetschek hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert. Grund hierfür ist die kürzlich erfolgte Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens GoCanvas, wodurch das MDax-Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von drei Prozentpunkten erwartet. Die bisherige Wachstumsspanne lag bei 10 bis 11 Prozent. Allerdings könnte dieser Zukauf kurzfristig belastend wirken, insbesondere bei der Profitabilität. Im zweiten Quartal wurden operative Ergebnisse durch Übernahmekosten gedämpft. In einem insgesamt schwachen Markt verzeichnete die Aktie von Nemetschek am Mittag einen Kursverlust von 0,8 Prozent. Für 2024 wird eine operative Marge gemessen am EBITDA von 30 bis 31 Prozent angestrebt. Durch die Übernahme dürfte diese jedoch um etwa einen Prozentpunkt verwässert werden. Zudem werden Kaufpreisallokationen im zweiten Halbjahr Umsatz und operatives Ergebnis um einen hohen einstelligen Millionen-Euro-Betrag reduzieren. Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal zeigen ein geplantes Wachstum. Der Umsatz stieg um 9,7 Prozent auf 227,7 Millionen Euro, während das operative Ergebnis (EBITDA) um 9,5 Prozent auf 61,4 Millionen Euro wuchs. Die EBITDA-Marge blieb mit 27 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres. Analysten hatten allerdings höhere Ergebnisse erwartet. Nemetschek wies darauf hin, dass im operativen Ergebnis Einmalkosten für Zukäufe im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich enthalten sind. Ohne diese Kosten hätte die Marge die erwarteten 30 Prozent erreicht und damit im geltenden Prognosekorridor gelegen. Umsatz und operatives Ergebnis entsprachen jedoch den allgemeinen Erwartungen, wie Analyst Mohammed Moawalla von Goldman Sachs kommentierte. Die genauen Quartalszahlen werden von Nemetschek am 31. Juli vorgelegt.