Nachlassender Schwung bei ESG-ETFs: Europäisches Interesse kühlt ab

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Die Zuflüsse in ESG-orientierte Exchange Traded Funds (ETFs) haben in Europa im ersten Quartal 2024 an Tempo verloren, wie aktuelle Forschungen von Morningstar aufzeigen. Im Vergleich zum Vorquartal sanken die Nettozuflüsse auf 7,1 Milliarden Euro, herab von vormals 13,8 Milliarden Euro. Damit repräsentierten ESG-Investitionen lediglich 16 Prozent der gesamten ETF-Zuflüsse gegenüber 29 Prozent im Vorquartal. Jose Garcia-Zarate, Associate Director für passive Strategien bei Morningstar, kommentiert, dass diese Verlangsamung den Rückgang von Spitzenwerten aus dem Jahr 2022 weiter fortsetzt, als fast zwei Drittel aller Zuflüsse in den europäischen ETF-Markt ESG-Strategien begünstigten. Es sei eine existenzielle Krise des ESG-Investierens erkennbar, da die Zuflüsse zwar absolut betrachtet positiv seien, aber anteilsmäßig, insbesondere bei Aktien, zurückgingen. Die Verkaufszahlen von ESG-Aktien-ETFs sind im ersten Quartal auf 4,1 Milliarden Euro gesunken – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 12,5 Milliarden Euro des vorangegangenen Quartals. Die Frage, warum diese trotz eines günstigen Umfelds für Wachstumsstrategien keinen Zuwachs verzeichnen konnten, stehe im Raum, da ESG-Aktienfonds üblicherweise wachstumsstarke Anteile beinhalten. Trotz der gedämpften Entwicklung bei den ESG-ETFs blieb der europäische ETF-Markt insgesamt stabil. Im ersten Quartal 2024 sammelten die europäischen ETFs und Exchange Traded Commodities Netto-Neugelder in Höhe von 44,5 Milliarden Euro, ein leichter Rückgang gegenüber den 47,4 Milliarden Euro des Vorquartals. Hierbei stiegen die Zuflüsse in Aktien-ETFs leicht an auf 36,8 Milliarden Euro, ein Indiz für die anhaltende Investitionsbereitschaft in Aktienmärkte, insbesondere in den USA. Im Gegensatz dazu verlangsamten sich die Nettozuflüsse in Anleihen-ETFs von 14,1 Milliarden Euro im letzen Quartal 2023 auf 8,8 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024. Dies reflektiere eine Justierung der Erwartungen der Investoren hinsichtlich möglicher Zinssenkungen. Zum Ende des März 2024 belief sich das unter Management stehende Vermögen in europäischen ETFs auf 1,81 Billionen Euro, ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal. BlackRock's iShares konnte dabei mit 14,1 Milliarden Euro die höchsten Nettozuflüsse verzeichnen, gefolgt von DWS's Xtrackers und Amundi mit jeweils 8 Milliarden Euro und 5 Milliarden Euro an Neugeldern.
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