Moller-Maersk verzichtet vorerst auf Aktienrückkäufe und kündigt Investitionsprogramm an

  • Moller-Maersk verzichtet auf Aktienrückkäufe und erhöht das Investitionsbudget
  • Aktien sanken trotz angehobener Jahresprognose und zufriedenstellenden Bereichen Terminalgeschäft und Logistik-Dienstleistungen

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Das dänische Transport- und Logistikunternehmen Moller-Maersk gibt bekannt, dass eine Entscheidung über Aktienrückkäufe weiterhin aussteht. Dies teilte Konzernchef Vincent Clerc bei der Vorstellung des Halbjahresberichts in Kopenhagen mit. Die Möglichkeit weiterer Rückkäufe hänge stark von der Marktentwicklung ab, allerdings sei es unwahrscheinlich, dass diese Maßnahme noch in diesem Jahr wieder aufgegriffen werde. Anstatt dessen hat das Unternehmen ein umfangreiches Investitionsprogramm bis zum Ende des Jahrzehnts angekündigt und prüft aktiv potenzielle Kaufoptionen. Das verhaltene Anlegerecho ließ die Aktien von Moller-Maersk zum Handelsstart um rund vier Prozent sinken, bevor sie das Minus leicht reduzieren konnten. Bereits im Februar hatte das Unternehmen sein Rückkaufprogramm gestoppt, bedingt durch Unsicherheiten im Seeschifffahrtsgeschäft. Trotz einer mittlerweile verbesserten Geschäftslage beeinflussen die anhaltenden Spannungen im Roten Meer und die damit verbundenen steigenden Frachtpreise weiterhin die wirtschaftlichen Entscheidungen. Die Investitionspläne konzentrieren sich auf die Erneuerung der Schiffsflotte. Von 2026 bis 2030 sollen jährlich durchschnittlich 160.000 Standard-Container (TEU) ersetzt werden. Zudem wurde das Investitionsbudget für den Gesamtkonzern für dieses und das kommende Jahr um eine Milliarde auf nunmehr 10 bis 11 Milliarden US-Dollar erhöht. Patrick Creuset, Analyst bei Goldman-Sachs, konstatiert, dass schwache Erwartungen an eine Wiederaufnahme des Rückkaufprogramms bestanden hätten. Dennoch sei die ausbleibende Ankündigung in Kombination mit den umfangreichen Investitionsplänen eine Enttäuschung für die Anleger. Moller-Maersk hatte bereits in der vergangenen Woche seine Jahresprognose angehoben und wichtige Kennzahlen für das zweite Quartal bekanntgegeben, in dem die Reederei schwächer abschnitt als von Analysten prognostiziert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) und Sonderposten sank um mehr als ein Viertel auf 2,1 Milliarden Dollar (etwa 1,9 Milliarden Euro). Analysten hatten hingegen mit über 2,3 Milliarden Dollar gerechnet. Besonders das Seefracht-Geschäft blieb hinter den Erwartungen zurück, während die Bereiche Terminalgeschäft und Logistik-Dienstleistungen eine erfreulichere Entwicklung zeigten.
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