Mittwochserholung am Aktienmarkt: DAX nimmt Fahrt auf trotz bevorstehender Wirtschaftsdaten

Eulerpool News
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Die deutschen Aktienmärkte haben sich zur Wochenmitte von ihrem leichten Dämpfer am Vortag erholt. Der DAX nahm im frühen Handel Schwung auf und verzeichnete einen Anstieg um 0,68 Prozent, der den Index auf 18 199,23 Punkte hievte. Die sogenannte 21-Tage-Linie, eine maßgebliche Richtschnur für den kurzfristigen Trend, die sich momentan knapp darunter befindet, wird von den Marktteilnehmern aufmerksam beobachtet. In ähnlicher Manier zog der MDAX der mittelgroßen Unternehmen um 0,73 Prozent auf 27 190,49 Punkte an. Auch der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, konnte mit einem Plus von 0,8 Prozent glänzen. Die Marktaugen richteten sich indes nach Westen, wo am Nachmittag frische Verbraucherpreisdaten aus den Vereinigten Staaten für den Monat März erwartet wurden. Die Inflationsrate gilt als entscheidender Impulsgeber für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Nachdem sich zuletzt die Aussichten auf eine baldige Zinssenkung der Fed zerschlagen hatten, bremsen solche Entwicklungen die Rekordjagd der Aktienmärkte merklich ab. Analyst Christian Henke vom Broker IG verdeutlichte die Bedeutung der Inflationszahlen, indem er auf das Potenzial einer erneuten Teuerungsbeschleunigung hinwies, die insbesondere der Wall Street einen herben Dämpfer versetzen könnte. Bereits am Horizont abzeichnend ist die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am folgenden Donnerstag stattfinden wird. Auch wenn keine Änderung des Leitzinses erwartet wird, könnte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung im Juni senden. Eine solche vorauseilende Maßnahme im Vergleich zur Fed würde an den europäischen Börsen vermutlich positiv aufgenommen, so Henke in seiner Einschätzung. Die Wertpapiere der Rüstungsindustrie, darunter Rheinmetall, Hensoldt und Renk, stabilisierten sich etwas mit Kurszuwächsen von bis zu 2,8 Prozent, nachdem zuvor Gewinnmitnahmen eine Ausverkaufsstimmung erzeugt hatten. Den gegenläufigen Trend musste der MDAX-Wert Aixtron erleben, der um 2,8 Prozent nachgab, nachdem die Bank Exane BNP Paribas ihre Beurteilung auf "Underperform" zurückgestuft hatte. Dagegen sorgte eine Kaufempfehlung von Metzler für einen Aufschwung der Aurubis-Aktien, die mehr als fünf Prozent zulegen konnten. Börsenbewegungen bleiben demnach abhängig von makroökonomischen Signalen und Analysteneinschätzungen, ein Tanz auf dem Seil zwischen Hoffnungen und Befürchtungen.