Mitarbeitermobilisierung bei Thyssenkrupp im Zeichen des Protests

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In einem bemerkenswerten Schulterschluss mobilisieren sich tausende Thyssenkrupp-Angestellte für eine großangelegte Demonstration in Essen. Im Kontext einer zeitgleich stattfindenden Aufsichtsratssitzung der Konzernmutter planen Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen ihren Unmut über die Kommunikationspolitik der Unternehmensführung Luft zu machen. Angeführt wird die Kritik von den Arbeitnehmervertretern, die Vorstandsvorsitzenden Miguel López mangelnde Einbeziehung in signifikante Entscheidungsprozesse vorwerfen – ein Unmutsausdruck, der in der Form eines Flugblatts als "respektlose Politik" bezeichnet wurde, allerdings vom Vorstand energisch zurückgewiesen wird. Diese Spannungen sind nicht neu, sondern ziehen sich bereits seit Monaten durch das Unternehmen und erreichen nun einen Höhepunkt, der auch über die Unternehmensgrenzen hinaus Beachtung findet. Besonders im Rampenlicht steht dabei die Stahldivision, die nicht nur als größter deutscher Stahlproduzent mit 27.000 Beschäftigten auf sich aufmerksam macht, sondern auch wegen der geplanten Reduzierung der Stahlproduktionskapazitäten in Duisburg, die einen damit verbundenen Personalabbau nach sich ziehen könnte. Des Weiteren gewinnt eine potenzielle Beteiligung von Interesse: Die EPCG-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky zeigt ein 20-prozentiges Investitionsinteresse an der Stahlsparte – ein Thema, das zur Abstimmung auf der Agenda der Aufsichtsratssitzung steht. Die Kundgebung wird prominente Stimmen umfassen, wie die von Jürgen Kerner, dem zweiten Vorsitzenden der IG Metall und gleichzeitig stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Thyssenkrupp AG. NRW-Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann von der CDU wird ebenfalls eine Ansprache halten. Offen bleibt, ob sich Konzernchef López ebenfalls direkt an die Belegschaft wenden wird. Inmitten steigender Wogen ist die Demonstration ein deutliches Signal an das Top-Management und könnte über den aktuellen Anlass hinaus strategische Weichenstellungen für Thyssenkrupp beeinflussen.

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