Mercedes-Benz und Factorial: Revolution in der Batterietechnologie für E-Autos

  • Mercedes-Benz und Factorial entwickeln innovative Festkörperbatterien für Elektrofahrzeuge.
  • Das Projekt könnte die Reichweite von E-Fahrzeugen um 80 Prozent erhöhen.

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Mercedes-Benz und das US-amerikanische Batterie-Startup Factorial arbeiten an einer Festkörperbatterie, die die Reichweite von Elektrofahrzeugen dramatisch erhöhen und bis Ende des Jahrzehnts produktionsreif sein soll. Das neue Batterieprojekt, genannt Solstice, soll die Reichweite von Elektrofahrzeugen um etwa 80 Prozent über den heutigen Durchschnitt hinaus erweitern und eine Energiedichte von 450 Wattstunden pro Kilogramm erreichen. Festkörperbatterien gelten als bahnbrechende Technologie für E-Fahrzeuge, da sie das Brandrisiko verringern und leichtere, kostengünstigere Autos ermöglichen sollen, die mit einer einzigen Ladung weiter fahren können. Die Entwicklung dieser Batterien stellt jedoch eine Herausforderung dar und hat sich für große Automobilhersteller als schwieriger erwiesen als erwartet. Da die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen insbesondere in Europa stagnieren, suchen Automobilkonzerne dringend nach Möglichkeiten, Kosten zu senken und die Reichweite zu erhöhen. Factorial hat bereits eine quasi-Festkörperbatterie entwickelt, die Mercedes-Benz und andere Automobilhersteller testen, und die 2026 in Elektrofahrzeugen auf den Straßen sein soll. Mercedes hat in Factorial investiert, das 2022 neben Konkurrenten wie Stellantis und Hyundai 200 Millionen Dollar an Finanzmitteln eingesammelt hat. Laut CEO Siyu Huang können quasi-Festkörperbatterien auf ähnlichen Produktionslinien wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien hergestellt werden, was eine schnellere Skalierung ermöglicht. In einer Festkörperbatterie wird der flüssige Elektrolyt durch einen festen Ersatzstoff ersetzt, was das Brandrisiko verringern und die Batteriegröße verkleinern soll. Huang betont, dass Festkörperbatterien keine teuren, schweren Kühlsysteme erfordern, die bei heutigen Batteriepacks notwendig sind, was den Herstellern ermöglicht, die Gesamtkosten weiter zu senken. Die Herausforderungen bei der Entwicklung von Festkörperbatterien umfassen jedoch schlechte Leistung bei kaltem Wetter und die Tendenz der Batteriepakete, sich auszudehnen. Markus Schäfer, Chief Technology Officer von Mercedes, erläuterte, dass die Festkörperbatterien von Factorial eine Verbesserung der Energiedichte um 40 Prozent gegenüber den heutigen Hochleistungsbatterien des deutschen Premium-Automobilherstellers bieten könnten. Dies würde Mercedes ermöglichen, entweder die Größe der Batteriepacks erheblich zu reduzieren oder Langstrecken-Elektrofahrzeuge für diejenigen zu bieten, die diese wünschen, und dabei auf teure und kohlenstoffintensive hochfeste Aluminiumkarosserien verzichten und stattdessen Stahl verwenden könnten. Neben Factorial arbeitet Mercedes auch mit dem taiwanesischen Batteriehersteller ProLogium zusammen, in den es investiert hat, und forscht an Hochsilizium-Anoden als alternative Lösung zur Erhöhung der Batteriedichte von E-Fahrzeugen. Schäfer zeigt sich zuversichtlich, dass die Ziele von Factorial, Solstice bis Ende des Jahrzehnts in großem Maßstab zu entwickeln, realistisch sind, obwohl es noch Herausforderungen zu bewältigen gibt.
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