McDonald's spürt geopolitische Spannungen in Bilanz

Eulerpool News
·


Der globale Fastfood-Riese McDonald's offenbart, dass geopolitische Spannungen wie der Gaza-Konflikt spürbare Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis haben. Trotz moderater Umsatzsteigerungen im vierten Quartal, die mit 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche schlagen, konnte das Unternehmen die hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Dies hatte Konzernchef Chris Kempczinski bereits angedeutet, als er aufgrund der dramatischen Ereignisse im Nahen Osten die Prognosen dämpfte. Die daraus resultierende Enttäuschung der Investoren manifestierte sich in einem mehr als dreiprozentigen Kursrückgang der McDonald's-Aktie zu Beginn des US-Handelstages, was zugleich das Schlusslicht des Dow-Jones-Index markierte. Der Einfluss des Nahen Ostens, aus dessen Markt McDonald's etwa ein Zehntel seiner Erlöse generiert, scheint dabei ins Gewicht zu fallen, da Boykottaufrufe in muslimisch geprägten Ländern das Unternehmen konfrontieren. Doch auch in anderen Teilen der Welt konnte McDonald's die Erwartungen nicht erfüllen – eine Entwicklung, die das Management zuvor mit der weltweit gedämpften Konsumstimmung in Verbindung brachte. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die wirtschaftlichen Verlangsamungen in China. Trotz eines unter Druck stehenden internationalen Geschäfts verzeichnete McDonald's in den USA eine stabile Entwicklung, so UBS-Analyst Dennis Geiger. Zuspruch fand zudem der Gewinn im Schlussquartal, wie Analysten bei Bernstein und RBC hervorhoben. Einen Gesamtjahresüberblick gewährend, legte McDonald's einen Umsatzanstieg von zehn Prozent dar, was 25,5 Milliarden US-Dollar bedeutet. Der operative Gewinn stieg beachtlich – um nahezu ein Viertel auf 11,6 Milliarden Dollar. Hier ist jedoch anzumerken, dass Sondereinflüsse wie der Rückzug aus Russland das Ergebnis des Vorjahres beeinträchtigt hatten. Ohne diese hätte der operative Gewinn ein Plus von 16 Prozent verzeichnet. Der Überschuss stieg markant um 37 Prozent auf beinahe 8,5 Milliarden Dollar. Dennoch spricht Kempczinski von einer widerstandsfähigen Wirtschaftslage des Konzerns und kündigt für das laufende Jahr die Eröffnung von 2100 neuen Restaurants an, welche nach Abzug von Schließungen ein Netzwachstum von 1600 Filialen bedeuten würden. Mit Blick auf die Zukunft plant McDonald's bis 2027 einen Ausbau auf 50.000 Restaurants, was eine Fortsetzung des Wachstumskurses signalisiert. Trotz erwarteter Ausgaben von über einer Milliarde Dollar für die Expansion, rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg von zwei Prozent und einer operativen Marge im mittleren bis hohen 40-Prozent-Bereich.